Nach mehr als 500 Jahren völliger Abwesenheit haben Biber vor Kurzem begonnen, Italien wiederzubesiedeln. Im Naturschutzgebiet Fondotoce in Italien unweit des Lago Maggiore sei am 31. Dezember ein Biber gesichtet worden, teilte die Verwaltungsstelle der Schutzgebiete Tessin und Lago Maggiore mit.
Bisher war in der Gegend noch nie ein Biber gesehen worden.
Bis vor einigen Jahren waren Biber in Italien gänzlich verschwunden, weil der Mensch sein Fell, sein Fleisch und das aus einigen seiner Drüsen gewonnene Öl ausbeutete.
Die ersten Berichte über die Rückkehr des Bibers nach Italien, eines Nagetiers, das bis zu 30 Kilogramm schwer und fast 1.5 Meter lang werden kann, stammen aus dem Jahr 2018 in Friaul-Julisch Venetien, Trentino-Südtirol und einigen Regionen Mittel- und Süditaliens.
Auch in der Schweiz waren Biber zwischenzeitlich ausgestorben. Ab den 1950er-Jahren hat man die Nagetiere hierzulande aber wieder erfolgreich angesiedelt. Im Jahr 2022 lebten hierzulande gemäss Angaben des Bundesamts für Umwelt (Bafu) wieder 4900 Biber – keine davon im Tessin. Jahre davor waren es noch dreimal weniger.
Dank dieser Entwicklung wird der Biber seit 2022 auch auf der Roten Liste der Säugetiere nicht mehr als gefährdet eingestuft. Die grösste Dichte erreichen die Biber in der Schweiz im unteren Thurtal bei Frauenfeld TG und entlang der Aare und deren Seitengewässern zwischen Thun BE und Bern. (sda/apa)