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IPCC: So viel trägt Foodwaste zum Klimawandel bei

Foodwaste als Klima-Killer: Weltklimarat fordert Gegenmassnahmen

Rund 30 Prozent aller Lebensmittel landen weltweit im Abfall. Der Weltklimarat fordert in einem Sonderbericht Gegenmassnahmen - und tadelt den hohen Fleischkonsum.
08.08.2019, 10:0008.08.2019, 12:30
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hamburger fast food fastfood mcdonalds burger king cheeseburger
Bild: Shutterstock

Es sind eindrückliche Zahlen: Die gesamte Nahrungsproduktion trägt zwischen 21 und 37 Prozent der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen bei. Inbesondere, weil sich der Fleischkonsum pro Kopf in den letzten 60 Jahren mehr als verdoppelt hat.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht tadelt der Weltklimarat IPCC insbesondere die Foodwaste-Problematik. Laut den Autoren des Papiers landen heute weltweit 25 bis 30 Prozent aller Lebensmittel im Abfall.

«Mit der Minimierung von Produktionsverlusten und der Vermeidung von Food-Waste liesse sich eine grosse Menge an Treibhausgas-Emissionen einsparen», schreibt die Schweizer Akademie der Naturwissenschaften in einer Mitteilung.

Aus Sicht von Umweltschützern muss ein Umdenken gerade beim hohen Fleischkonsum einsetzen. Die Produktion von Fleisch trage durch hohe Treibgasemissionen erheblich zum Klimawandel bei. Insgesamt stammt etwa ein Viertel der klimaschädlichen Emissionen aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft und anderer Landnutzung.

Laut WWF Schweiz wird für die Produktion eines Kilos Rindfleisch 15,4 Kilogramm CO2-Äquivalent ausgestossen, für ein Kilo Linsen nur 700 Gramm. Ein Gramm CO2-Äquivalent entspricht der Treibhausgas-Wirkung von einem Gramm CO2, auch wenn sie durch Methan oder Lachgas entsteht.

«Mit der Minimierung von von Food-Waste liesse sich eine grosse Menge an Treibhausgas-Emissionen einsparen»

Eine vielfältigere Ernährung mit mehr Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse, Früchten und Nüssen sowie weniger tierischen Produkten würden den Treibhausgasausstoss reduzieren – und gleichzeitig die Gesundheit der Menschen verbessern.

Der Klimawandel wirke sich bereits heute negativ auf die Ernährungssicherheit aus, also auf Verfügbarkeit, Zugang, Nutzung und Stabilität. «Der Klimawandel hat negative Folgen für alle Indikatoren des Landverlustes, wie Wüstenbildung, Bodenerosion, Verlust von Vegetation und Permafrost», sagt Edouard Davin von der ETH Zürich und Leitautor des Berichtes.

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(amü/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Namenloses Elend
08.08.2019 10:52registriert Oktober 2014
Im Prinzip so wie es vor 70 Jahren war. Gemüse gab es das was gerade Saison war, Fleisch nur ein paar mal die Woche. Und alles aus der Schweiz oder maximal Europa. Keine Massentierhaltung etc.

Für Vegis bedeutet das: keine Avocado, Chia wannabe superfood und Gemüse dann wenn es Saison hat.

Für Fleischliebhaber gibt es nur noch ein paar mal die Woche Fleisch und zwar alles und nicht nur die Filet Stücke.

Das wäre die radikale Variante. Ich für meinen Teil achte darauf, dass ich nicht zu viel Essen kaufe, Gemüse mag ich das Zeugs was bei uns wächst eh am besten und Fleisch nur vom Metzger. 👍
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Matrixx
08.08.2019 12:27registriert März 2015
Vorschlag:

Bringt auch die Rüebli in den Laden, die ein etwas anderes Orange haben, etwas kleiner oder leichter sind oder vielleicht etwas krumm gewachsen sind, statt diese wegzuwerfen.

Wenn ich das Rüebli sowieso in Scheibchen schneide, ist mir egal, wies vorher aussah.

https://xn--gmesgarte-r9a.ch/uploads/1/0/5/5/105556411/gg_20171207_bt-artikel.pdf
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2 Stein
08.08.2019 10:54registriert Dezember 2018
Natürlich wird das jahrelang diskutiert bis was geht.. Solange verseuchen die Lebensmittelproduzenten unsere Böden mit Pestiziden, weil ja nur ERTRAG im vordergrund steht. Denkt Ihr abgelaufene Lebensmittel werden verteilt? Nein, weder die Mitarbeiter noch Bauern kriegen was davon. Es landet alles im Müll und das seit Jahrhunderten. Shame on you !!!
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