International
Singapur

Singapur verbietet Fake News mit neuem Gesetz.

Wer in Singapur «Fake News» verbreitet, riskiert jetzt 10 Jahre Gefängnis

09.05.2019, 06:2009.05.2019, 06:24
Mehr «International»

Singapur hat ein Gesetz gegen die Verbreitung vermeintlich falscher Nachrichten («Fake News») im Internet verabschiedet. Trotz viel Kritik von ausserhalb gab es dafür im Parlament eine klare Mehrheit.

72 Abgeordnete stimmten am Mittwochabend dafür - nur neun Abgeordnete votierten dagegen. Befürchtet wird, dass damit die Pressefreiheit in dem ohnehin autoritär regierten südostasiatischen Stadtstaat weiter eingeschränkt wird.

Das «Gesetz zum Schutz von Online-Fälschungen und -Manipulationen» sieht unter anderem vor, dass klassische Medien ebenso wie Internet-Konzerne nach staatlicher Aufforderung Artikel entfernen müssen. Unter bestimmten Umständen sollen sie auch gezwungen werden können, «Berichtigungshinweise» zu veröffentlichen. Im Extremfall drohen umgerechnet mehr als 500'000 Franken an Geldstrafe und bis zu zehn Jahre Haft.

Das Vorhaben betrifft auch soziale Netzwerke wie Facebook, Google und Twitter, die alle in Singapur grosse Niederlassungen haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte vor massiven Einschnitten, die weit über das Land hinaus reichten. In einem weltweiten Vergleich von «Reporter ohne Grenzen» (RSF) zum Stand der Pressefreiheit liegt Singapur weit hinten auf Platz 151 von 180. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Fake bleibt Fake: Diese manipulierten Bilder machen im Netz immer wieder die Runde
1 / 32
Fake bleibt Fake: Diese manipulierten Bilder machen im Netz immer wieder die Runde
Haben «Die Simpsons» den Pokémon-Go-Hype vorhergesehen?
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Fake News - So einfach ist es heutzutage alle zu täuschen
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Jeffrey Epstein bleibt eine offene Wunde – und ein Risiko für Donald Trump
Opfer des verstorbenen Sexualstraftäters fordern die Veröffentlichung aller Ermittlungsakten, doch das Weisse Haus blockt. Für Präsident Trump wird der Skandal damit doppelt heikel.
Trump kann es nicht mehr hören: Trotz all seiner Bemühungen, den Skandal um den 2019 verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein aus dem Weg zu räumen, dominiert das Thema erneut die Debatte in Washington – und das nicht nur beim politischen Gegner. Die fünf wichtigsten Fragen und Antworten zur Affäre.
Zur Story