Der Polizei war am Mittwochabend um 18.13 Uhr von mehreren Personen gemeldet worden, dass sich ein Bewaffneter durch die Stadt bewege und mit Pfeil und Bogen auf Menschen schiesse. Nur fünf Minuten später wurde er von einer Polizeipatrouille gesichtet.
Die Beamten wurden jedoch mit Pfeilen beschossen, und der Mann konnte fliehen. Polizeisprecher Ole Bredrup Sæverud sagte am Donnerstag, es sei wahrscheinlich, dass die Opfer erst danach getötet wurden. Der Angreifer konnte nach Polizeiangaben rund eine halbe Stunde nach dem ersten Notruf festgenommen werden.
Die Angriffe ereigneten sich an mehreren Orten in der Innenstadt, u.a. in einem Supermarkt, teilten die Ermittler mit. Der Täter habe sich über ein grösseres Gebiet hinweg bewegt, das Zentrum der Stadt war deshalb weiträumig abgeriegelt worden.
Der Vorfall weckt schlimme Erinnerungen: In diesem Sommer war es zehn Jahre her, dass der Terrorist Anders Behring Breivik im Regierungsviertel von Oslo eine Bombe zündete und anschliessend auf der Insel Utøya Jugendliche regelrecht hinrichtete. 77 Menschen verloren ihr Leben. 2019 hatte ein junger Norweger eine Moschee in Bærum bei Oslo gestürmt, konnte jedoch überwältigt werden.
Beim mutmasslichen Verdächtigen handelt es sich um einen 37-jährigen Dänen, der in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg lebt. Es wird davon ausgegangen, dass er alleine gehandelt hat.
Der Mann habe bereits früher im Fokus der Polizei gestanden. So habe es Hinweise auf eine religiöse Radikalisierung des Mannes gegeben, sagt der Polizeichef, Ole Bredrup Sæverud, bei einer Medienkonferenz in Tonsberg bei Kongsberg am Donnerstag. Die Hinweise deuteten darauf hin, dass der mutmassliche Täter zum Islam konvertiert sei.
Die norwegische Zeitung Verdens Gang berichtet, dass gegen den mutmasslichen Täter im vergangenen Jahr ein Besuchsverbot zu zwei nahen Familienmitgliedern verhängt wurde, da er gedroht hatte, eines von ihnen zu töten.
Vor neun Jahren soll der Tatverdächtige bereits wegen Diebstahls und Drogenkonsums verurteilt worden sein, so der norwegische Sender TV2.
Der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei ist mit seiner Einschätzung des tödlichen Angriffs in Kongsberg als Terrorhandlung am Donnerstag ein wenig zurückgerudert. In einer Pressekonferenz sagte der Chef des PST: «Die Tat wirkt wie ein Terrorakt, aber wir kennen die Beweggründe des Täters nicht.»
Der 37-jährige Däne, der beschuldigt wird, am Mittwochabend in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg fünf Menschen getötet zu haben, sei im Gesundheitswesen ein- und ausgegangen. PST-Chef Hans Sverre Sjøvold betonte, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Es sei aber richtig, dass der Mann dem PST bekannt gewesen sei.
Ein alter Jugendfreund des inhaftierten Mannes sagte in einem Interview mit der Internetzeitung «Nettavisen», er habe die Polizei bereits 2017 informiert, dass er seinen Freund für gefährlich halte. Norwegische Medien berichteten über Youtube-Videos, in denen ein Mann, bei dem es sich um den Verdächtigen handeln soll, sich als Muslim bezeichne und eine Handlung angekündige. Ein Sprecher des Sicherheitsdienstes sagte, er kenne das Video nicht und könne auch nicht bestätigen, dass es sich darin um den Inhaftierten handelt. Es sei aber sehr wahrscheinlich.
Laut Sæverud, sind vier Frauen und ein Mann gestorben. Die Opfer sind zwischen 50 und 70 Jahren alt. Die Zahl der Verletzten gaben die Behörden am Donnerstag mit drei an, nachdem zuvor zunächst von zwei Verletzten die Rede gewesen war. Unter den Verletzten ist auch ein Polizist, der in einem Supermarkt einkaufen war.
Die Osloer Polizei informierte über Twitter, dass in Huseby bei Oslo ein Mann am Donnerstagmorgen mit Pfeil und Bogen umhergelaufen sei. Die Polizei sei bereits in Kontakt mit dem Mann, der sich für sein Verhalten entschuldigt habe. Bedroht oder verletzt wurde niemand.
Der Sicherheitsdienst untersucht nun, ob das Geschehene andere zu schweren Gewalttaten inspirieren kann. Konkrete Hinweise darauf lägen aber nicht vor.
Politiet har nå kommet i kontakt med mannen som har båret på pil og bue. Dette var ufarlig aktivitet, og mannen beklager overfor de som har følt frykt. Politiet følger opp saken videre. Vi søker også å ivareta skoler og lokalmiljøet for øvrig for å forklare og betrygge.
— OPS Politiet Oslo (@oslopolitiops) October 14, 2021
Der Vorfall ereignete sich am Vorabend des Regierungsantritts des neuen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre. Der Sozialdemokrat bezeichnete die Tat bei seiner Amtsübernahme am Donnerstag als schrecklich. «Es ist schockierend, daran zu denken, was die Menschen erlebt haben, und ich fühle mit allen Betroffenen, mit denen, die sich unsicher fühlen und mit denen, die darüber informiert wurden, dass sie ihre Lieben verloren haben.»
Auch der deutsche Aussenminister Heiko Maas und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen drückten unter anderem ihr Mitgefühl für die Opfer aus. Dänemark werden bei den Ermittlungen beistehen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der bis 2013 norwegischer Ministerpräsident war, twitterte: «Schockierende Nachrichten aus Kongsberg. [...] Wir müssen im Kampf gegen Hass und Gewalt zusammenstehen.» Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres kondolierte auf Twitter.
Ich bin schockiert über das brutale Attentat in #Norwegen. Fünf Menschen wurden mit Pfeil und Bogen aus dem Leben gerissen. Weitere sind verletzt. Meine Gedanken sind in diesen Stunden bei den Opfern dieses Terrorangriffs und ihren Angehörigen. Ich wünsche ihnen viel Kraft.
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) October 14, 2021
Shocking news from Kongsberg, Norway. My thoughts are with the victims and those who have lost their loved ones. We must stand together against hatred & violence.
— Jens Stoltenberg (@jensstoltenberg) October 14, 2021
I’m shocked and saddened by the tragic news coming from Norway.
— António Guterres (@antonioguterres) October 13, 2021
My thoughts are with the victims’ loved ones and all the people of Norway at this very difficult moment.
(sda/yam)/rst
Meine Grossmutter (selbst eine fromme Muslimin so nebenbei) sagte immer 'Bleib weg von Imamen und Hodschas. Und verliere niemals die Furcht vor Leuten, die nachträglich Muslime geworden sind.' Schon in den 80ern, bevor dieser ganze Mist hier bei uns angefangen hat, muss sie gewusst haben wie gefährlich solche Individuen sind.