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Harte Strafe gegen Airbnb in Spanien

Harte Strafe gegen Airbnb in Spanien – «Unlautere Praktiken»

15.12.2025, 14:4315.12.2025, 14:43

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65'000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit. Die Plattform für touristische Unterkünfte müsse ausserdem die irregulären Inserate zeitnah löschen. Eine Stellungnahme von Airbnb lag zunächst nicht vor.

April 15, 2021, Barcelona, Catalonia, Spain: In this photo illustration, the Airbnb app seen displayed on a smartphone screen.
Die Geldstrafe beträgt rund 64 Millionen Euro. (Symbolbild)Bild: imago-images.de

Die Geldbusse wegen «unlauterer Geschäftspraktiken» sei die zweithöchste, die jemals von einer Verbraucherschutzbehörde in Spanien verhängt worden sei, sagte Minister Pablo Bustinduy. Grösser sei nur die Strafe von 108 Millionen Euro gewesen, die 2024 gegen die Airline Ryanair ausgesprochen worden sei.

epa12208103 Spanish Minister for Social Rights, Consumer Affairs and 2030 Agenda Pablo Bustinduy addresses a press conference after the weekly Cabinet meeting held at Moncloa Presidential Palace in Ma ...
Der spanische Minister Pablo Bustinduy.Bild: keystone

Die Höhe der Strafe entspreche dem Sechsfachen der Gewinne, die Airbnb mit den beanstandeten Inseraten seit der ersten Verwarnung bis zu deren Entfernung erzielt habe, hiess es. Die Strafe sei rechtskräftig, ein Einspruch der Plattform beim Ministerium sei zurückgewiesen worden. Die linksgerichtete Regierung hatte die Airbnb-Europazentrale in Irland zuvor mehrfach aufgefordert, die als illegal eingestuften Anzeigen zu entfernen.

«Tausende Familien leben am Existenzminimum»

Die massenhafte Vermietung von Ferienwohnungen wird in Spanien von vielen als eine der Hauptursachen der zunehmenden Wohnungsnot kritisiert. Die Regierung in Madrid und auch die verschiedenen Regionen versuchen seit längerem, diese Art der Vermietung stärker zu regulieren und einzudämmen.

FILE - Tourists carry their luggage in downtown Madrid, Spain, June 3, 2025. (AP Photo/Manu Fernandez, File)
Spain Airbnb
Die Massnahme könnte es für Besucher künftig deutlich schwieriger machen eine Ferienunterkunft zu mieten. (Symbolbild)Bild: keystone

Vor allem in Grossstädten und in touristischen Hochburgen wie Mallorca, Ibiza oder den Kanaren übersteigt die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot deutlich, was die Mieten stark steigen lässt. Immer wieder kommt es deshalb zu Protestkundgebungen. Die Zahl der über Plattformen wie Airbnb angebotenen Ferienwohnungen wird in Spanien inzwischen auf mehr als 400'000 geschätzt.

«Es gibt tausende Familien, die wegen der Wohnsituation am Existenzminimum leben, während einige wenige mit Geschäftsmodellen reich werden, die Menschen aus ihren Wohnungen vertreiben», sagte Bustinduy. In Spanien dürfe kein Unternehmen, «egal wie gross oder mächtig, über dem Gesetz stehen.»

Schlechte News für Touristen

Die Wohnungen, die Airbnb bislang illegal beworben habe, würden bald dem regulären Wohnungsmarkt zugeführt, hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez zuvor versichert. Für Touristen ist es keine gute Nachricht. Die Massnahme könnte es für Besucher künftig deutlich schwieriger machen, eine günstige Ferienunterkunft im beliebten Urlaubsland zu buchen. (sda/awp/dpa)

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Die beliebtesten Kommentare
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Pontifax
15.12.2025 15:40registriert Mai 2021
Finde ich gut. Das hilft auch den Übertourismus zu regulieren. Weiter so!
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Mimimi_und_wow
15.12.2025 15:56registriert März 2018
Ferien im Ausland ist kein Grundrecht. Ich konnte es mir auch Jahre lang nicht leisten. Wenn ich jetzt Ferien mache, dann vesuche ich es nicht auf Kosten der Menschen vor Ort zu machen. Ich gehe dann ins Hotel o.ä.
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Sergeant Pepper
15.12.2025 16:33registriert November 2018
Die Schweiz, insbesondere die Tourimuskantone und die Hotspots unternehmen nichts dagegen. Man spricht in Bern noch Subventionen für Schweiz Tourismus zur Förderung des Massentourismus.
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