Fünf Jahre nach seiner Abdankung tritt der frühere spanische König Juan Carlos endgültig in den Ruhestand. Der 81-Jährige ziehe sich an diesem Sonntag aus dem öffentlichen Leben zurück, teilte er in einem Brief an seinen Sohn und Nachfolger Felipe VI. mit.
Er werde keine repräsentativen Aufgaben mehr für das Königshaus wahrnehmen, schrieb er. Der inoffizielle Abschied sollte am späten Abend ein Besuch des traditionellen Stierkampfes «Corrida de San Fernando» in Aranjuez südlich von Madrid sein.
In dem am vorigen Montag vom Königshaus veröffentlichten Schreiben hatte Juan Carlos erklärt: «Ich denke, dass der Augenblick gekommen ist, um eine neue Seite in meinem Leben aufzuschlagen und mich komplett aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen.» Er habe seit seinem 80. Geburtstag im vorigen Jahr über diesen Schritt nachgedacht.
Vor fünf Jahren, am 2. Juni 2014, hatte der damalige Ministerpräsident Mariano Rajoy bekanntgegeben, Juan Carlos werde zugunsten seines Sohnes auf den Thron verzichten. Vorausgegangen waren mehrere Skandale, die dem Ansehen der spanischen Monarchie schwer geschadet hatten.
Trotz vieler gesundheitlicher Probleme hatte Juan Carlos auch nach seinem Thronverzicht häufig repräsentative Aufgaben für die «Casa Real» in Madrid übernommen. Erst im März war er erneut operiert worden.
Juan Carlos war fast vier Jahrzehnte lang - zwischen November 1975 und Juni 2014 - König von Spanien. Auch nach der Abdankung zugunsten seines 51-jährigen Sohnes trägt der Ehemann von Sofía von Griechenland auf Lebenszeit ehrenhalber den Titel «Rey» (König). (sda/dpa)