International
Sudan

UN alarmiert über neue Eskalation im Sudan

UN alarmiert über neue Eskalation im Sudan

19.12.2023, 15:5919.12.2023, 15:59
Mehr «International»

Die Vereinten Nationen haben sich alarmiert über die zunehmenden Kämpfe im Sudan und die dadurch ausgelösten Fluchtbewegungen gezeigt. Ein Sprecher des Flüchtlingshilfswerks UNHCR sprach am Dienstag in Genf von Panik bei Einwohnern der umkämpften Stadt Wad Madani im Osten des Landes.

epa11000674 epa10622722 Sudanese refugees and South Sudanese returnees travel atop a truck transporting them from the border towards the Upper Nile State town of Renk, South Sudan, 12 May 2023. Fleein ...
Sudanesische Flüchtlinge im Südsudan.Bild: keystone

Seit Beginn der jüngsten Kämpfe vergangene Woche seien bis zu 300'000 Menschen aus Wad Madani und Umgebung geflohen, teilweise zu Fuss.

Im sudanesischen Bundesstaat Al Jazirah südöstlich der Hauptstadt Khartum wird seit Tagen gekämpft. Die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) versucht insbesondere Kontrolle über Wad Madani zu übernehmen. Hierhin sind seit Beginn des Konflikts mehr als eine halbe Million Menschen vor allem aus Khartum geflohen.

Bereits seit Mitte April kämpfen im Sudan die Streitkräfte unter der Führung von De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan gegen die paramilitärischen RSF. Dabei handelt es sich um eine aus Milizen in der Region Darfur hervorgegangene Quasi-Armee, die vom früheren Vize-Machthaber Mohammed Hamdan Daglo angeführt wird. Der Konflikt hat vor allem in der Hauptstadt Khartum und in der Krisenregion Darfur schwere Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Nach UN-Angaben sind mehr als sieben Millionen Menschen auf der Flucht.

Die Behörden in Wad Madani hätten mittlerweile den Notstand ausgerufen, sagte ein Sprecher der UN-Nothilfeorganisation OCHA. Wegen der Gewalt hätten alle humanitären Massnahmen unterbrochen werden müssen. Auch die Gesundheitsversorgung sei dramatisch – in den vom Konflikt betroffenen Regionen seien 70 Prozent der Krankenhäuser nicht mehr funktionsfähig. Während fast 25 Millionen Menschen im Sudan auf Hilfe angewiesen seien, könnten die UN und ihre Partner nur etwa fünf Millionen Menschen mit Hilfsangeboten erreichen. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Neue Hitzewelle in Spanien fordert erstes Menschenleben
Kurz nach dem Start der zweiten offiziellen Hitzewelle des Jahres in Spanien hat es bereits ein erstes Todesopfer gegeben. Ein 85 Jahre alter Mann sei in Badajoz an den Folgen der extrem hohen Temperaturen gestorben, teilte die Regierung der Region Extremadura im Westen des Landes mit. Badajoz und Córdoba in Andalusien registrierten nach Angaben der Wetterbehörde AEMET am Montag mit jeweils rund 42 Grad landesweit die höchsten Temperaturen.
Zur Story