Angesichts des Niedrigwassers im Panamakanal soll der Schiffsverkehr durch die wichtige Wasserstrasse weiter reduziert werden. Bis Februar kommenden Jahres werde die Zahl der buchbaren Schiffspassagen schrittweise von zuletzt 30 auf 18 pro Tag gesenkt, teilte die Kanalverwaltung am Dienstag (Ortszeit) mit. Seit 1950 habe es im Oktober noch nie so wenig geregnet wie in diesem Jahr. Noch bis Jahresende sei mit geringen Niederschlägen zu rechnen.
«Trotz aller getroffenen Massnahmen ist der Pegel des Gatún-Sees auf ein für diese Jahreszeit noch nie dagewesenes Niveau weiter gesunken», teilte die Panamakanal-Behörde mit. Nicht nur die Zahl der Schiffspassagen wurde in den vergangenen Monaten reduziert. Auch der maximale Tiefgang, mit dem Schiffe den Kanal passieren dürfen, war gesenkt worden.
Wie das Energieministerium der Vereinigten Staaten schreibt, führen die Verzögerungen am Panamakanal dazu, dass die Schifffahrtsraten für grosse Gastanker durch den Panamakanal derzeit Rekordhöhen erreichen. Das wiederum treibt die Kosten für den Transport von Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten in die Höhe.
#TodayInEnergy - Drought at the #PanamaCanal delays #energy shipments, increasing shipping costs #energytrade https://t.co/nA8l2JUGAR pic.twitter.com/MuBGF6pdeh
— EIA (@EIAgov) October 31, 2023
Der rund 80 Kilometer lange Kanal verbindet in Mittelamerika den Atlantik mit dem Pazifik. Pro Jahr passieren in normalen Zeiten etwa 14'000 Schiffe die Wasserstrasse. Etwa sechs Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. In den vergangenen Monaten liessen weniger Regen und höhere Temperaturen den Wasserstand im künstlichen Gatún-See im Panamakanal sinken, was Auswirkungen auf den Betrieb hat.
Der Panamakanal beginnt in Colón im Norden von Panama und endet nahe Panama-Stadt im Süden. Nach der Eröffnung des erweiterten Kanals 2016 verfügt die Wasserstrasse über drei Schleusensysteme, über die die Schiffe auf das Niveau des 28 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gatún-Sees gehoben und später wieder gesenkt werden. Seit dem Ausbau des Kanals können auch grosse Tanker und Frachter mit bis zu 14'000 Containern durch die Wasserstrasse geschleust werden. (lak/sda/dpa)