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Geiseln der Häftlinge: Gefängnismitarbeiter in Ecuador wieder frei

Geiseln der Häftlinge: Gefängnismitarbeiter in Ecuador wieder frei

26.07.2023, 06:3726.07.2023, 06:37
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A soldier asks for calm from the friends and family members of inmates seeking information after deadly clashes at the Litoral Penitentiary, in Guayaquil, Ecuador, Tuesday, July 25, 2023. Ecuador on T ...
Ein Soldat bittet Freunde und Familienangehörige von Häftlingen nach den tödlichen Zusammenstössen im Litoral-Gefängnis in Guayaquil um Ruhe.Bild: keystone

Nach mehreren Tagen sind mehr als 100 von Häftlingen als Geiseln genommene Gefängnismitarbeiter in Ecuador wieder frei. «Die Aktionen des SNAI haben zur Freilassung von 106 Mitarbeitern geführt», hiess es in einem Tweet der Gefängnisaufsichtsbehörde SNAI des südamerikanischen Landes am Dienstag (Ortszeit). Demnach waren die Gefängnismitarbeiter in fünf Strafanstalten als Geiseln gehalten worden.

Ecuadors Präsident Guillermo Lasso hatte angesichts des erneuten Gewaltausbruchs in einigen Gefängnissen für 60 Tage den Ausnahmezustand für alle Strafanstalten des Landes ausgerufen. Das Dekret verfügt, Streitkräfte und Polizei in Koordination mit der Gefängnisaufsichtsbehörde SNAI zu mobilisieren.

Bei Auseinandersetzungen in ecuadorianischen Gefängnissen waren nach Angaben der Aufsichtsbehörde am Wochenende sechs Menschen ums Leben gekommen, elf wurden verletzt. Zudem wurden die Gefängnismitarbeiter als Geiseln genommen.

Die Gefängnisse in Ecuador sind wie auch andernorts in Lateinamerika überfüllt. Viele Strafanstalten werden von Gangs kontrolliert. Zahlreiche inhaftierte Bosse steuern Geschäfte ihrer kriminellen Organisationen aus der Haft heraus. Zuletzt nahm die Gewalt in Ecuador auch in Form von bewaffneten Angriffen deutlich zu.

Die Regierung macht vor allem Drogenhändler für die Welle der Gewalt verantwortlich. In Kolumbien, Bolivien und Peru wird Kokain hergestellt und dann vor allem in die USA und nach Europa geschmuggelt. Auf den Transitrouten etwa durch Ecuador sorgt der Drogenschmuggel für brutale Gewalt und weit verbreitete Korruption. (sda/dpa)

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