International
Südamerika

Kuba in der Krise – Proteste gegen Stromausfälle und Versorgungsengpässe

Kuba in der Krise – Proteste gegen Stromausfälle und Versorgungsengpässe

18.03.2024, 15:1118.03.2024, 15:11
Mehr «International»

Zahlreiche Kubaner sind gegen die häufigen Stromausfälle und die Lebensmittelknappheit auf der sozialistischen Karibikinsel auf die Strasse gegangen.

In der Stadt Santiago de Cuba im Osten des Landes skandierten sie am Sonntag (Ortszeit) «Strom und Essen», «Wir haben Hunger» und «Freiheit», wie die regierungskritische Nachrichtenplattform «14 y medio» berichtete.

Die Regierung in Havanna räumte die Proteste ein, warf den Demonstranten allerdings vor, das Land destabilisieren zu wollen. «Mehrere Personen haben ihren Ärger über die Versorgung mit Strom und Lebensmitteln zum Ausdruck gebracht», schrieb Präsident Miguel Díaz-Canel auf der Nachrichtenplattform X, ehemals Twitter. «Das wollen sich die Feinde der Revolution zunutze machen, um zu destabilisieren.»

Kuba steckt in einer der schwersten Wirtschaftskrisen seit der Revolution um Fidel Castro von 1959. Zu dem seit mehr als 60 Jahren geltenden Handelsembargo des Nachbarlandes USA kommt hinzu, dass der Tourismus in der Corona-Pandemie einbrach und die Unterstützung des Verbündeten Venezuela wegen dessen eigener Krise nachliess.

Versuche der kubanischen Regierung, das ineffiziente Wirtschaftssystem zu reformieren, fielen bislang zaghaft aus. Es herrscht hohe Inflation.

Unter anderem Lebensmittel, Medikamente und Kraftstoff sind in Kuba knapp, der Strom fällt häufig lange aus. Ein durchschnittlicher Monatslohn entspricht nach dem aktuellen Wechselkurs weniger als 15 Euro. Seit 2022 wanderten etwa vier Prozent der rund elf Millionen Einwohner des Karibikstaates aus. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Rebellen und Ruanda erneut Massaker im Ostkongo vorgeworfen
Die von Ruanda gestützten Rebellen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sollen trotz Friedensgesprächen weitere Massaker verübt haben.
Zur Story