Angriff auf Militärbasis in Kolumbien – Mindestens vier Tote
Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Militärstützpunkt in Kolumbien sind nach Angaben der Armee mindestens vier Soldaten getötet und mehrere verletzt worden. Die regionale Regierung der nordöstlichen Region Cesar gab die Zahl der Verletzten mit 32 an. Für den mit Sprengsätzen verübten Anschlag in der Gemeinde Aguachica sei die linke ELN-Guerilla verantwortlich, schrieb Militärchef Luis Emilio Cardozo auf der Plattform X.
Die marxistisch-leninistische ELN – das Kürzel steht für Nationale Befreiungsarmee – hat rund 5'000 Kämpfer unter Waffen und finanziert sich durch Entführungen, Drogenhandel und Schutzgelderpressung. Einst kämpfte sie gegen den Staat, inzwischen hat sich die Gruppe mehr und mehr zu einer klassischen kriminellen Organisation entwickelt.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. Infolge eines 2016 zwischen der Regierung und der grössten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommens hat sich die Sicherheitslage im Land zwar verbessert, Teile Kolumbiens werden aber weiter von kriminellen Gruppen kontrolliert. Im Januar brach die Regierung von Präsident Gustavo Petro die Friedensgespräche mit der ELN nach mehreren tödlichen Angriffen auf Soldaten und Farc-Splittergruppen ab. (sda/dpa)
