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Südkorea

Südkorea stellt Strategie zur koreanischen Wiedervereinigung vor

epa11549469 South Korean people give three cheers during the 79th anniversary of the Korean Liberation Day from Japan, at the Bosingak pavilion in Seoul, South Korea, 15 August 2024. The National Libe ...
Heute Donnerstag, am 15. August, feiert Südkorea den 79. Jahrestag ihrer Befreiung von Japan.Bild: keystone

Südkorea stellt Strategie zur koreanischen Wiedervereinigung vor

15.08.2024, 08:4615.08.2024, 08:49
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Südkoreas Staatsführung hat ihre Strategie für eine Wiedervereinigung mit Nordkorea präsentiert und unter anderem ein gemeinsames Beratergremium beider Nachbarländer empfohlen. «Nur wenn auf der gesamten koreanischen Halbinsel eine einheitliche freie und demokratische Nation entsteht, die rechtmässig dem Volk gehört, werden wir endlich die vollständige Befreiung erlangen», sagte Präsident Yoon Suk Yeol während seiner Rede zum Nationalen Tag der Befreiung Koreas, an dem der Unabhängigkeit der koreanischen Halbinsel von der japanischen Kolonialherrschaft (1910-45) gedacht wird.

Als Kernpunkte seiner Wiedervereinigungs-Strategie nannte Yoon unter anderem die Verbesserung der Menschenrechtslage sowie des Informationszugangs in Nordkorea. Gleichzeitig schlug der südkoreanische Präsident vor, gemeinsam mit Nordkorea ein Beratungsgremium einzurichten, um Möglichkeiten zur Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zu erörtern. Grundvoraussetzung dafür sei, dass Nordkorea «nur einen Schritt» in Richtung nukleare Abrüstung unternehmen müsse.

Pjöngjang dürfte brüskiert reagieren

Die nordkoreanische Staatsführung dürfte die Strategie des politisch konservativen Staatschefs Yoon als schwerwiegende Provokation auffassen. Sowohl der Zugang zu ausländischen Informationen als auch die Kritik an Menschenrechtsverstössen sind für Pjöngjang absolute Tabu-Themen.

Zuletzt hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un erstmals öffentlich erklärt, sein Land strebe nicht mehr die Vereinigung mit dem südlichen Nachbarn an. «Wir sollten nicht noch einmal den Fehler machen, sie als Gegenüber für Aussöhnung und Vereinigung anzusehen, da Südkorea uns zu seinem Hauptfeind erklärt hat», sagte Kim während einer Parteisitzung im Dezember.

Auf der koreanischen Halbinsel haben die Spannungen nach einer zwischenzeitlichen Phase der Beruhigung wieder zugenommen. Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests deutlich aus und verschärfte die Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es militärische Zusammenarbeit. Machthaber Kim Jong-un rief mehrfach zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf.

Die Demokratische Volksrepublik (Nord) und die Republik Korea (Süd) sind seit dem Koreakrieg (1950-53) geteilt. Beide Staaten werden durch eine entmilitarisierte Zone getrennt. Bis heute haben die zwei Koreas keinen gemeinsamen Friedensvertrag unterzeichnet. (sda/dpa)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die Quittung
15.08.2024 09:52registriert Juli 2024
Eine Diktatur weniger wär ja ganz wünschenswert, nur bezweifle ich das der kleine Diktator dies mitmachen würde. Leider ist nur zu bekannt, dass Diktatoren gerne mal einen Krieg vom Zaun brechen wenn ihre Macht in Frage gestellt wird. Und Demokratie ist für Sie wie Knoblauch für Vampire...
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    «Ich würde es Teheran zutrauen, eine unerprobte Atomwaffe auf Israel abzufeuern»
    Wie könnte sich der Krieg zwischen Iran und Israel weiterentwickeln? Besteht die Gefahr eines Atomkriegs? Und werden die USA eingreifen? Sicherheitsexperte Joachim Krause ordnet ein.

    Herr Krause, Iran und Israel befinden sich im Krieg. Die USA – Israels bisher wichtigster Verbündeter – waren vergangene Woche offenbar nicht über den geplanten Angriff auf iranische Ziele informiert. Trump befand sich mitten in Gesprächen mit dem Iran zu einem Atomwaffenabkommen. Wie sicher ist die Unterstützung der USA für Israel noch?
    Joachim Krause:
    Ich glaube nicht, dass die USA gar nichts im Voraus wussten. Sie haben in der Region zahlreiche Streitkräfte positioniert, die den Luftraum überwachen. Ohne Absprache mit den USA wäre der erste Angriff nicht möglich gewesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Absprache nur wenige Tage oder Stunden zuvor stattgefunden hat.

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