Seit Beginn der russischen Luftangriffe in Syrien sind nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte vom Dienstag mindestens 370 Menschen getötet worden. Zehntausende Menschen fliehen derweil aus der Region im Süden Aleppos.
Das UNO-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) hatte am Montag in Genf mitgeteilt, dass seit Beginn der Offensive vergangene Woche 35'000 Menschen die Flucht ergriffen hätten. Mit Unterstützung der russischen Luftangriffe hatten die Regierungstruppen am 17. Oktober unter anderem südlich von Aleppo eine Offensive gestartet.
Russland hat seit Ende September mittlerweile mehr als 500 Luftangriffe in Syrien geflogen, um nach eigener Darstellung «Terroristen» zurückzudrängen. Washington wirft Moskau jedoch vor, vor allem vom Westen unterstützte gemässigte Rebellen anzugreifen, um den syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu stärken.
Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 verliessen laut UNO-Angaben vier Millionen Menschen das Land, sieben Millionen wurden innerhalb der syrischen Grenzen vertrieben. Insgesamt starben mehr als 250'000 Menschen.
Die Mehrzahl der seit dem Beginn der russischen Luftangriffe Getöteten seien Rebellen gewesen, erklärte die in Grossbritannien ansässige Beobachtungsstelle. 243 Rebellen und 127 Zivilisten seien seit dem 30. September bei russischen Luftangriffen getötet worden, teilte die Beobachtungsstelle mit.
Von den getöteten Rebellen hätten 52 der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angehört. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum überprüfbar.
Allein am Montag starben in der syrischen Provinz Latakia nach Angaben der Beobachtungsstelle mindestens 45 Menschen, dutzende weitere seien verletzt worden. Unter den Opfern seien auch Zivilisten, genaue Zahlen lägen hierzu aber nicht vor. Auch ein Rebellenkommandant und die Familien von Aufständischen seien bei den Bombardements in der Region Dschabal al-Akrad getötet worden.
Aufgrund der vielen Verletzten könne die Zahl der Toten weiter steigen. Latakia im Westen des Landes ist eine Hochburg der Regierungsanhänger. In der im Norden der Küstenprovinz gelegenen Region Dschabal al-Akrad halten jedoch moderate Rebellen und islamistische Milizen, die gegen Assad kämpfen, einige Stellungen.
(sda/afp)