An der wichtigen Nord-Süd-Strecke der Deutschen Bahn ist in Düsseldorf ein zweiter Brandanschlag verübt worden.
Der Brandsatz habe die gleiche Machart wie der am Donnerstag entdeckte, es sei ebenfalls Schaden entstanden, teilte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. «Wir gehen davon aus, dass beide Anschläge gleichzeitig verübt wurden», sagte ein Polizeisprecher.
Die Polizei geht von Sabotage aus, der Staatsschutz ermittelt. Auf der linken Plattform «Indymedia» war ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden. Ein «Kommando Angry Birds» reklamiert darin die Taten für sich. Die Echtheit werde weiterhin geprüft, hiess es von der Polizei.
Die Strecke Duisburg-Düsseldorf im westlichen Bundesland Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 620 Zügen täglich – Güterzüge nicht mitgezählt – eine der meistbefahrenen Bahn-Verbindungen in Deutschland.
Auf dem Bahnportal Zuginfo.NRW wurde 22.00 Uhr als Ende der Sperrung genannt. Möglicherweise könnten die Arbeiten aber auch noch länger dauern, hiess es aus Bahnkreisen. Am Mittag beendete die Polizei die Spurensicherung an der zweiten Anschlagsstelle. Danach konnten die Reparaturarbeiten beginnen.
Das den Ermittlern zufolge vorsätzlich gelegte Feuer hatte die Strecke am Donnerstag lahmgelegt. Es kommt zu erheblichen Beeinträchtigungen auch des Fernverkehrs.
Wie ein dpa-Reporter am Donnerstag am Tatort erfuhr, hatten Unbekannte am Donnerstag eine Zündvorrichtung in einem Kabeltunnel platziert. Ein Lokführer habe Qualm aus dem Kabeltunnel quellen sehen und Alarm geschlagen.
Der zweite Brandschaden sei bei einer Begehung der Strecke am Freitag rund zwei Kilometer entfernt entdeckt worden. Man gehe inzwischen davon aus, dass der am Freitag entdeckte Brandsatz ebenfalls am Donnerstag gezündet worden sei, sagte ein Polizeisprecher. Strafrechtlich werte man das Deponieren der Brandsätze daher als eine Tat mit zwei Tatorten.
Es lägen keine Erkenntnisse über weitere Taten in den vergangenen Wochen vor. In einem älteren Bekennerschreiben der Gruppe aus dem Mai 2023 heisst es, man habe fünf Brandanschläge in vier Monaten auf Signalkabel der Bahn im Grossraum Düsseldorf begangen.
Die Bahn hatte einen Bus-Pendelverkehr eingerichtet und leitet den Fernverkehr über Dortmund und Wuppertal um. Zudem hatte man Bauarbeiten an einer parallel verlaufenden Güterstrecke in Duisburg-Wedau kurzfristig unterbrochen, um über diese Strecke einen Teil des Verkehrs abwickeln zu können. An den Hauptbahnhöfen in Duisburg und Düsseldorf strandeten dennoch viele Reisende. Es kam zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen.
Die Kabel gehören zu einem Stellwerk in Duisburg, die Brände brachen aber auf Düsseldorfer Stadtgebiet aus, wie ein Bahnsprecher sagte.
Die beschädigten Kabel sorgten für Störungen im Nah- und Fernverkehr. Betroffen seien die ICE-Linien nach Berlin und Frankfurt am Main ebenso wie die Verbindungen in Richtung Norddeutschland, Süddeutschland und in die Niederlande, teilte die Bahn mit.
Im Nahverkehr sind die S-Bahn-Linie S1 sowie mehrere Regionallinien betroffen, wie das Portal zuginfo.nrw meldet. Auch die Anreise zum Düsseldorfer Flughafen ist betroffen. (sda/dpa)
Nach jetzigen Ermittlungsstand wollen sie anscheinend das industrielle System Schaden, weil es ohne viel besser wäre.
Was diese Einzeller aber wohl nicht verstehen ist, dass es ohne industrielles System nicht funktioniert. Diese unsinnige Aktion schadet in erste Linie die Berufspendler, die auf diese Linie angewiesen sind.