Sie wollte die Mäuse in ihrem Haus aus ethischen Gründen nicht fangen und fütterte sie sogar noch: nun muss eine Veganerin, die nicht gegen die Plage vorging, eine gröbere Geldstrafe zahlen. «Sie hielt die Mäuse für ihre Haustiere», so das Gericht.
Nach Beschwerden von Nachbarn seien bereits Kammerjäger an die Arbeit gegangen. Weil die 73-jährige Margaret Manzoni die Tiere jedoch weiterhin fütterte und teilweise sogar versteckte, habe man das Unternehmen unterbrechen müssen. Die ganze Situation führte dazu, dass «einige der Nachbarn wegen des Geruches auszogen», teilte der Rat des Bezirks Tendring in der ostenglischen Grafschaft Essex mit.
Ein Gericht in der Stadt Colchester verurteilte die Frau deshalb zu einer Geldstrafe von 1500 Pfund (1650 Franken), wie die Nachrichtenagentur PA am Mittwoch meldete. Die 73-Jährige hatte die Vorwürfe zuvor eingeräumt.
Das Gericht betonte, es respektiere die Ansichten der Frau, doch betrachteten andere Menschen Mäuse eben als Ungeziefer. Die Auswirkungen des Befalls auf die Nachbarn hätten eine Untätigkeit nicht zugelassen. Einige seien wegen des Gestanks ausgezogen und Dinge seien beschädigt worden.
Die Frau hatte angegeben, die Tiere würden die Nachbarn nicht belästigen, weil sie sich doch um sie kümmere. Das sah das Gericht anders. Es verhängte zudem eine Geldbusse von 150 Pfund gegen die Frau und sprach der Gemeinde eine Zahlung von 2395 Pfund für entstandene Kosten an der Sozialwohnung zu.
Gemeindemitarbeiter hatten bei mehreren Besuchen Hilfe angeboten und die 73-Jährige gemahnt, keine Vögel mehr zu füttern, ihren überwuchernden Garten aufzuräumen und die Schädlingsbekämpfung anzufordern. (leo/sda/dpa)
Aber ich muss sage, die sehen schon süss aus, diese Mäuse.