International
Türkei

Nato-Gipfel: Annäherung zwischen der Türkei und Griechenland

Am Rande des Nato-Gipfels: Annäherung zwischen Ankara und Athen

12.07.2023, 22:36
Mehr «International»

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan haben sich am Mittwoch am Rande des Nato-Gipfels in Litauen auf eine Annäherung zwischen den beiden zerstrittenen Staaten verständigt.

In this photo provided by the Greek Prime Minister's Office, Greece's Prime Minister Kyriakos Mitsotakis, left, shakes hands with Turkey's President Recep Tayyip Erdogan during their me ...
Mitsotakis und Erdogan am Mittwoch. Bild: keystone

Es war das erste persönliche Treffen der beiden, seit Erdogan im Juni 2022 Mitsotakis zur Persona non grata erklärt hatte. Seither hatten sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland kontinuierlich verschlechtert.

Erst seit den schweren Erdbeben in der Türkei im vergangenen Februar, bei dem Griechenland gemeinsam mit anderen Staaten sofort zur Hilfe eilte, begannen sich die Beziehungen zu verbessern. Das zeigte sich auch in Vilnius: «Beide Seiten kamen überein, auf der positiven Dynamik (der vergangenen Monate) aufzubauen und zeitnah zahlreiche Kommunikationskanäle zwischen den beiden Ländern zu reaktivieren», teilte das Büro von Mitsotakis am Mittwoch in Athen mit.

Vom türkischen Präsidialbüro hiess es am Nachmittag, dass es für beide Länder von Vorteil sei, wenn das derzeit positive Klima in den bilateralen Beziehungen ausgebaut werde.

Die Übereinkunft scheint sogar so weit zu gehen, dass man sich auf höchster Regierungsebene austauschen will. Im Herbst soll demnach in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki ein Treffen stattfinden, an dem nicht nur die wichtigsten Minister, sondern auch Erdogan und Mitsotakis teilnehmen.

Beide Seiten hätten betont, sich auf häufigere Kontakte auf allen Ebenen zu freuen, um die gemeinsamen Beziehungen zu verbessern, hiess es aus Ankara. Auch Athen liess mitteilen, man wünsche sich häufigere Kontakte auf allen Ebenen, um ein Klima des Vertrauens zu schaffen.

Athen und Ankara streiten sich seit vielen Jahren um Hoheitsrechte und Erdgasvorkommen in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer. Im vergangenen Jahr hatte der Erdogan wiederholt mit einer Invasion griechischer Inseln gedroht, weil Griechenland diese entgegen internationalen Verträgen militarisiert habe.

Athen hingegen kritisierte die Drohungen und beklagte unter anderem zahlreiche illegale Überflüge griechischen Territoriums durch türkische Kampfjets. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Gefängnis Saidnaya – Assads «Schlachthaus für Menschen»
Das Gefängnis Saidnaya ist bekannt für systematische Folter und aussergerichtliche Hinrichtungen. In der Vergangenheit kamen zwar Details über die Folteranstalt ans Tageslicht. Doch vieles blieb im Dunkeln. Bis jetzt.

Ausgezehrte Inhaftierte strömen fassungslos aus der Haftanstalt Saidnaya bei Damaskus. Einige von ihnen wissen weder ihren Namen noch woher sie stammen. Jemand glaubt, er sei von Saddam Hussein befreit worden – so lange war er von der Aussenwelt abgeschottet.

Zur Story