Russische Soldaten, die im Rahmen der Mobilisierung an die Front in die Ukraine geschickt werden, sollen nicht nur von ihrer Basis desertiert sein. Nach ukrainischen Geheimdienstinformationen sollen sie auch ihren Kommandeur erschlagen haben.
Wie die ukrainischen Geheimdienste auf ihrer Webseite berichten, handele es sich um Soldaten der 20. Motorisierten Gewehrdivison, die Teil des achten russischen Militärdistrikts im Süden ist. Es soll sich bei dem Getöteten um einen Oberst handeln. Unklar ist, warum es zu der Auseinandersetzung gekommen ist.
Dem Bericht nach soll sich der Vorfall bereits am 1. November zugetragen haben. Demnach hätten die Soldaten ihren Vorgesetzten so sehr verprügelt, dass er an seinen Verletzungen später im Krankenhaus gestorben sei. Sie hätten dann ihre Uniformen ausgezogen und zivile Kleidung angezogen und ihre Basis in Simferol in der Region Krasnodar verlassen. Das Gebiet liegt auf russischen Staatsgebiet, östlich von der Krim-Halbinsel. Russland hat dort Teile der Luftwaffe und des Nachschubs stationiert. Das US-Magazin «Newsweek» berichtete über den angeblichen Vorfall, konnte die ukrainischen Angaben aber selbst nicht bestätigen. Vom russischen Verteidigungsministerium gab es keine Stellungnahme.
Nach Angaben des ukrainischen Militärs nehme die Zahl der Desertationen aus der russischen Armee zu, ohne dass dies unabhängig belegt werden kann. Seit Kriegsausbruch gibt es aber immer wieder Nachrichten von und über unzufriedene Soldaten, die sich über schlechte Bedingungen an der Front beschweren.
Zuletzt gab es ausserdem Berichte, dass russische Streitkräfte operative und taktische Entscheidungen auf der Grundlage von Karten treffen sollen, die von der Situation vor Ort abweichen. Das schreibt das Institute for the Study of War (ISW) unter Berufung auf einen russischen Militärblogger.
Demnach soll es zwei Karten geben – eine für die Soldaten an der Front und die andere für den Generalstab, erfuhr der Militärblogger eigenen Angaben zufolge von einem in der Ukraine stationierten Soldaten. Die erste sei «die echte», die Karte des Generalstabs hingegen sei beschönigt.
Im August hatte der ukrainische Geheimdienst ein angeblich abgehörtes Telefongespräch verbreitet, in dem sich ein russischer Soldaten bei seiner Frau über die hohen Verluste bei den Moskauer Truppen beschwert haben soll. Zudem soll er seiner Frau im Telefonat nahegelegt haben, den Berichten und Informationen russischer, kremlnaher Medien keinen Glauben zu schenken.
Verwendete Quellen:
Nun ja, kein Wunder ist die russische Armee so ein schlecht geführtes Chaos... Gut für uns und die Ukraine.