Glaubt man den britischen Geheimdiensten, so haben die Kampfhandlungen in der Ukraine zuletzt zugenommen. Das britische Verteidigungsministerium, das seit Kriegsbeginn täglich kurze Briefings veröffentlicht, teilte mit, dass die Kämpfe im Süden des Landes zuletzt zugenommen hatten.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt seine Truppen in der Südukraine bei Bachmut besucht. «Wahrhaft heldenhaft», nannte Selenskyj den Einsatz der Soldaten am Rande der Stadt, die seit Monaten Schauplatz von heftigen Kämpfen ist.
Mitte Juli gab die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar an, dass die ukrainischen Truppen nahe Bachmut «allmählich vorrücken». «Es gibt einen täglichen Vorstoss an der südlichen Flanke um Bachmut. An der Nordflanke versuchen wir unsere Positionen zu halten, der Feind greift an», erklärte Maljar.
Doch die Süd- und Nordflanke von Bachmut ist nur einer der Kernpunkte, auf die die Ukraine aktuell ihre Kampfhandlungen konzentriert haben soll. Zwei weitere Gebiete seien laut dem amerikanischen «Institut for the Study of War» aktuell im Fokus: Demnach machen die ukrainischen Streitkräfte aktuell auch Fortschritte an der Grenze zwischen den Oblasten Donezk und Saporischschja.
In dem Gebiet hiess es zuletzt laut russischen Militärbloggern, die Ukraine haben den Ort Staromajorske von den Russen befreit. Von ukrainischer Seite hiess es zudem, dass die Truppen von Selenskyj 10 bis 12 Kilometer an die Hauptverteidigungslinie der Russen herangerückt seien.
Eine weitere Linie, in der die Ukraine ihre Anstrengungen intensiviert hat, liegt weiter im Osten im Gebiet Luhansk zwischen den Orten Swatowe und Kremina. Die Orte liegen nordwestlich der beiden Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk, die das russische Militär vor rund einem Jahr eingenommen hatte.
Erfolgreich verlaufen allerdings laut ISW längst nicht alle Bemühungen der Ukraine. Laut russischen Militärbloggern seien mehrere ukrainische Angriffe südöstlich der Stadt Saporischschja zuletzt gescheitert. Aufnahmen eines Bloggers zeigten zuletzt, wie das russische Militär einen Angriff bei Robotyne spektakulär niederschlagen konnte. Auch die Regierung in Kiew räumte zuletzt schwierige Kämpfe ein und forderte seine Verbündeten zur Lieferung von weiteren Waffen und Artillerie mit grosser Reichweite auf.
(t-online)
Die rückerobering wird langsam und blutig sein, jetzt geht es darum, schneller als bisher dringend benotigte waffen zur Verfügung zu stellen um die ukrainischen Verluste zu minimieren.