International
Ukraine

Russland richtet ukrainische Kriegsgefangene immer häufiger hin

«Russische Henker und Folterer» – ukrainische Kriegsgefangene immer häufiger hingerichtet

13.10.2024, 17:5113.10.2024, 19:53
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Ukrainische Soldaten auf einem Panzer: Russland ist im Ukraine-Krieg aktuell in der Offensive.
Wenn ukrainische Soldaten in russische Gefangenschaft geraten, müssen sie immer mehr mit dem Tod rechnen.Bild: UKRAINIAN GROUND FORCES/rtr

Nach einem Bericht über die Erschiessung ukrainischer Kriegsgefangener durch russische Soldaten hat Aussenminister Andrij Sybiha die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. So müsse der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen die «russischen Henker und Folterer» ausstellen, schrieb er auf X. Gleichzeitig sollten internationale Beobachter und Ärzte Zugang zu Gefangenenlagern erhalten. «Hinrichtungen werden immer häufiger, 95 Prozent der Kriegsgefangenen werden nach UN-Angaben gefoltert», beklagte er.

Hintergrund sind Berichte über die Hinrichtung von neun ukrainischen Soldaten, die sich bei Kämpfen in der westrussischen Region Kursk nach Verbrauch ihrer gesamten Munition ergeben hatten. Sie sollen nach ukrainischen Medienberichten noch an Ort und Stelle hingerichtet worden sein. Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft in Kiew habe inzwischen Ermittlungen aufgenommen, berichtete unter anderem die «Ukrainska Prawda».

Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez forderte die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz auf, gegen diesen erneuten groben Verstoss gegen die Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen vorzugehen. «Diese Handlungen dürfen nicht ungestraft bleiben, und der Feind muss in vollem Umfang zur Verantwortung gezogen werden», schrieb er auf der Plattform Telegram.

Erst vor kurzem war ein russischer Soldat gefangen genommen worden, der Anfang September mit Kameraden mehrere ukrainische Soldaten erschossen haben soll, nachdem diese die Waffen gestreckt hatten. Die Tat war von einer Aufklärungsdrohne gefilmt worden. Der Staatsanwaltschaft in Kiew sind über 90 Fälle von Erschiessungen ukrainischer Kriegsgefangener bekannt. (sda/dpa)

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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vitai Lampada
13.10.2024 18:56registriert Dezember 2022
Hat sich Russland jemals an das internationale Recht / die Haager Landkriegsordnung gehalten?
Es braucht endlich griffige Sanktionen auch wenn diese laufende Verträge verletzen. Der Russe versteht nur die Sprache der Stärke.
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Luna Merlin
13.10.2024 19:25registriert Dezember 2021
Das verstehe ich nicht: Weshalb greift die NATO nicht ein? Das ist längst kein „kleines Scharmützel“ mehr, sondern bedroht die ganze Welt!

Will man die wehrhafte (!) Ukraine ernsthaft im Stich lassen und warten, bis Putin auf einen baltischen NATO Staat losgeht?

Was überlegen sich die „hohen Köpfe“ in der NATO? Putin wird natürlich nicht aufhören. Nur eine militärische Niederlage Russlands kann ihn stoppen.

Ein grosses „Sorry“ an alle „Friedensaktivisten“. Ich verstehe euch und hätte es auch lieber anders! Ernsthaft.

Leider ist das ein Traum, wie die letzten 25 J gezeigt haben 😟.
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Kafeetrinker
13.10.2024 20:56registriert Januar 2023
... und unsere Ständerat möchte die Sanktionen gegen Russland abschaffen oder mindestens wesentlich abschwächen. 🤮🤮
... aus "rechtsstaatlichen Bedenken" 🤦‍♂️🤦‍♂️🤦‍♂️
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