International
UNO

Zahl im Mittelmeer gestorbener Migranten laut UN stark gestiegen

The crew of the rescue boat Geo Barents approach on a dinghy a fishing boat in the international waters off the coast of Libya Tuesday, April 4, 2023. Some 440 refugees from Pakistan, Bangladesh, Egyp ...
Ein Rettungsboot für Migranten vor der libyschen Küste.Bild: keystone

Zahl im Mittelmeer gestorbener Migranten laut UN stark gestiegen

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 sind bei ihrer Flucht über das Mittelmeer nach Angaben einer UN-Organisation 441 Migranten ums Leben gekommen.
13.04.2023, 03:0613.04.2023, 03:06
Mehr «International»

So viele Todesfälle seien im ersten Quartal eines Jahres im Mittelmeer seit 2017 nicht mehr registriert worden, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Mittwoch in Genf mit. Sie führte die steigende Zahl auf Verzögerungen bei staatlichen Rettungsmassnahmen und Behinderungen von Rettungsschiffen von Nichtregierungsorganisationen zurück. 2022 waren von Januar bis März 334 Todesfälle registriert worden, 2017 waren es 742.

Laut IOM führten in den ersten drei Monaten 2023 Verzögerungen bei sechs staatlich geleiteten Rettungsaktionen zum Tod von mindestens 127 Menschen. Wegen des Ausbleibens einer Reaktion auf einen siebten Fall starben den Angaben zufolge mindestens 73 Migranten. «Die anhaltende humanitäre Krise im zentralen Mittelmeer ist unerträglich», sagte IOM-Generaldirektor, António Vitorino. Mehr als 20'000 Menschen seien auf dieser Route seit 2014 ums Leben gekommen. «Die Staaten müssen reagieren.» Benötigt werde eine proaktive Koordinierung der Such- und Rettungsmassnahmen.

In den ersten drei Monaten 2023 dürften laut IOM noch mehr als die registrierten 441 Menschen ums Leben gekommen sein. Es gebe auch Fälle, in denen Boote als vermisst gemeldet würden, für die es aber keine Aufzeichnungen über Überlebende und Opfer gebe, teilte die IOM mit.

Allein am Osterwochenende erreichten laut IOM rund 3000 Migranten Italien. Damit erhöhte sich die Zahl der in diesem Jahr angekommenen Menschen auf 31'192. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Mindestens acht Tote bei landesweiten Protesten in Kenia

Mehr als 60 Menschen sind vor einem Jahr bei Protesten gegen ein neues Steuergesetz in Kenia ums Leben gekommen - nun ist es bei Demonstrationen zur Erinnerung an die Getöteten erneut zu Todesfällen gekommen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlichte am Abend eine Stellungnahme unter anderem des Medizinerverbands, wonach mindestens 8 Menschen getötet und etwa 400 verletzt wurden. Unter den Verletzten waren demnach auch drei Polizisten. Acht Menschen würden mit Schusswunden behandelt, hiess es.

Zur Story