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Rede von Donal Trump an UN-Generalversammlung

Trump zurück auf der Weltbühne: Die Rede bei der UN-Generalversammlung live

23.09.2025, 15:4223.09.2025, 17:03

Trump über Ausländer in der Schweiz:

quelle: x/@RapidResponse47

Die Rückkehr des US-Präsidenten auf die grösste diplomatische Bühne der Welt wird den ersten Tag der UN-Generaldebatte in New York prägen. Bei seiner ersten persönlichen Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen seit 2019 wird Donald Trump vor mehr als 140 Staats- und Regierungschefs sprechen. Wird sich der 79-Jährige als internationaler Friedensstifter mit Anspruch auf den Nobelpreis darstellen?

Wie er sich gegenüber Russland und China gibt, wie er die Kriege in der Ukraine und in Gaza adressiert, ob er gar den Rückzug der USA aus den Vereinten Nationen verkündet – dazu wagen die meisten keine Prognose.

Trump bei letzter Rede 2019 ausgelacht

Als Donald Trump während seiner ersten Amtszeit vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen sprach und scharf gegen den Globalismus wetterte, wurde er mit spöttischem Gelächter bedacht – ein Moment, der seine Rede kurzzeitig ins Wanken brachte. Heute lacht niemand mehr. Seit seiner Rückkehr ins Amt überbieten sich viele Staats- und Regierungschefs darin, Trump zu schmeicheln und ihm entgegenzukommen.

President Donald Trump climbs the stairs to Air Force One, Sunday, Sept. 21, 2025, at Joint Base Andrews, Md. (AP Photo/Julia Demaree Nikhinson)
Trump
Donald Trump wird zum zweiten Mal seit 2019 eine persönliche Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen halten.Bild: keystone

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt, liess am Montag durchblicken, dass sich Trump in New York dazu äussern wolle, «wie globalistische Institutionen die Weltordnung erheblich geschwächt» hätten. Was genau sie damit meinte, blieb unklar. «Er wird seine klare und konstruktive Vision für die Welt darlegen», sagte sie vor der Hauptstadtpresse. Auf Trumps UN-Plan stehen unter anderem Gespräche mit UN-Generalsekretär António Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Am Dienstagabend ist zudem ein Empfang geplant.

Grosse diplomatische Erfolge sind ausgeblieben

Zwar feiert sich der US-Präsident selbst als Friedensstifter, dem weltweite Anerkennung gebühre. Auch fordert er offen den Nobelpreis für sich ein, den einst sein demokratischer Vorgänger Barack Obama gewann, an dem Trump kein gutes Haar lässt.

Tatsächlich sind Trumps Erfolge auf diplomatischer Bühne aber überschaubar, von ihm angekündigte Meilensteine bislang ausgeblieben. Eine Deeskalation im Nahost-Konflikt ist dem Republikaner ebenso wenig gelungen wie die Beendigung des Ukraine-Kriegs. Und im eigenen Land wirft ihm nicht nur die politische Opposition vor, gesellschaftliche Gräben zu vertiefen, indem er politisch Andersdenkende mundtot mache und die Meinungs- und Pressefreiheit untergrabe.

Äussert sich Trump zu Russland und China?

Unklar ist, welchen Ton er gegenüber Kremlchef Wladimir Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping anschlagen wird. Beide bleiben der UN-Generaldebatte traditionell fern – dabei setzen die Unterstützer der Ukraine darauf, dass Trump zumindest China als Käufer von russischem Öl und Gas stärker in die Haftung nimmt, um dem Kreml die wirtschaftliche Grundlage für die Finanzierung seines Krieges zu entziehen.

Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ukraine binnen 24 Stunden zu beenden. Nach Amtsantritt scheiterte aber auch er mit seinen Versuchen, Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Infolge seines Gipfeltreffens mit Putin in Alaska wurde ihm vorgeworfen, er habe den international weitgehend isolierten Kremlchef auf die Weltbühne zurückgeholt und ihm buchstäblich den roten Teppich ausgerollt – ohne dass Russland dafür irgendwelche substanziellen Zugeständnisse gemacht hätte.

Zuletzt äusserte sich Trump zwar enttäuscht über Putin. Konkrete, direkte Sanktionen gegen Russland brachte er aber nicht auf den Weg.

Selenskyj plant Treffen mit Trump – und mit Baerbock?

Bei Trumps Gespräch mit Selenskyj dürfte es unter anderem um Schutzversprechen der Partner für die Ukraine gehen, mit denen das Land vor weiteren Aggressionen Russlands nach einem möglichen Friedensschluss bewahrt werden soll. Ebenso soll es nach ukrainischen Angaben um Sanktionen gegen Russland gehen. Selenskyj stellte ausserdem ein Gespräch seiner Frau Olena mit First Lady Melania Trump über humanitäre Hilfe für Kinder in Aussicht.

Auf dem Plan steht zudem ein Treffen Trumps mit der ehemaligen deutschen Aussenministerin und neuen Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock. Sie wird die hochrangig besetzte Debatte – die bis Montag kommender Woche dauert – leiten und am Dienstagmorgen New Yorker Zeit noch vor dem US-Präsidenten sprechen.

UN als Zielscheibe für Kritik – und als Bühne

Trump hält die Vereinten Nationen als Forum der Weltgemeinschaft für aus der Zeit gefallen, wirft ihnen politische Einseitigkeit zulasten der USA vor und setzt die Organisation mit drastischen Beitragskürzungen unter Druck. Das UN-Klimaschutzabkommen haben die USA unter Trump aufgekündigt.

Im Juli kündigte Aussenminister Marco Rubio zudem den Austritt aus der UN-Kulturorganisation Unesco Ende 2026 an, weil deren Agenda «im Widerspruch zu unserer »America First«-Aussenpolitik steht». Einen wesentlichen Störfaktor sah Rubio in der «höchst problematisch» Entscheidung der Unesco, den «Staat Palästina» als Mitgliedstaat zuzulassen. Aus Sicht der US-Regierung hat dieser Schritt zur Verbreitung israelfeindlicher Rhetorik innerhalb der Organisation beigetragen. (sda/dpa)

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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien
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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien

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Trump-Ankunft in Grossbritannien – er wird mit Epstein-Fotos auf Schloss Windsor begrüsst
Video: ch media
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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ruudi65
23.09.2025 16:52registriert Februar 2022
Ich explodiere beinahe vor Fremdscham und habe erst 2 Minuten gehört. Es geht gerade um den Klimawandel.

Wie geht es da wohl den Amerikanern, die diesen Mann als ihren Präsidenten haben. Ich würde glatt auf den Boden ko...

Es ist unvorstellbar.
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Tom Garret
23.09.2025 17:03registriert Juli 2014
Meine Güte, ich habe nun 10 Minuten zugehört, mehr halte ich nicht aus. Und damit meine ich noch nicht einmal den Haarsträubenden Inhalt dieser "Rede", dieser Typ brabbelt einfach vor sich hin, was ihm gerade so in den Sinn kommt. Völlig zusammenhangslos... Absolut Planlos. Chaotisch, wie immer...
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Das Hars
23.09.2025 16:46registriert August 2021
Das Ganze ist eine Farce. Trump beweihräuchert sich selbst mal wieder masslos. Wie toll er ja Frieden gestiftet hat (7 Kriege hat er beendet *sic*). Die UNO habe ihn ja übelst im Stich gelassen (da stellt sich mir die Frage, hat sie das wirklich oder weiss Trump nur nicht, wofür UNO eigentlich steht und dass jedes Motglied dem anderen aushilft…

Fragen über Fragen… nur eines ist gewiss… will Trump sich ausklinken, soll er das tun, nur dann nicht heulen, wenn die USA noch unwichtiger werden…
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