Schütteln bereits zum dritten Mal Hände: Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un und US-Präsident Donald Trump. Bild: AP
Trump setzte am Sonntag als erster US-Präsident Fuss nach Nordkorea. In einem angeblich spontan organisierten Treffen schüttelte er mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Hände. Und die Weltpresse schaute zu – mit unterschiedlichen Einschätzungen.
01.07.2019, 04:0702.07.2019, 08:05
In einem historischen Schritt hat sich US-Präsident Donald Trump an der innerkoreanischen Grenze mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un getroffen. Als erster US-Präsident im Amt kam er dort am Sonntag mit einem nordkoreanischen Präsidenten zusammen.
Zudem betrat er nordkoreanischen Boden, in dem er die Demarkationslinie symbolisch überschritt. Ein amtierender US-Präsident war zuvor noch nie in Nordkorea gewesen. Die Reaktionen auf das spontane Treffen sind unterschiedlich. Sieben Einschätzungen der Presse:
Der Diktator-Verhätschler
«Präsident Trumps verhätschelt Diktatoren auf Kosten der nationalen Sicherheit. Das ist eine der gefährlichsten Arten, wie er unsere Rolle auf der Weltbühne schmälert und unsere Werte als Nation untergräbt.»
Kampagnensprecher von Joe Biden, Andrew Bates, «CBS News» Kim sagte, er hätte nicht erwartet, Trump jemals an der Grenze zu treffen. Bild: AP
Der Möchtegern-Deal-Maker
«Donald Trump, der Deal-Maker, Donald Trump, der Peace-Maker, dem das gelingt, woran alle anderen Präsidenten vor ihm gescheitert sind: den Paria-Staat zurückzustubsen auf den Pfad der Tugend. (...) So lange ist das, was Trump mit seinem Autokraten-Buddy Kim aufführt, nur Show ohne Substanz. Seit dem ersten Gipfel der Beiden in Singapur vor einem Jahr hat Nordkorea keine einzige seiner Zusagen eingehalten. Noch immer wissen die Amerikaner nicht einmal genau, wie groß das Atomarsenal Nordkoreas überhaupt ist.»
Der Speed-Dater
«Was immer man von US-Präsident Donald Trump halten mag – und übrigens auch von Kim Jong-un: Die Tatsache, dass sich die beiden in der entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Koreas trafen, ist eine gute Nachricht. Mag das Treffen auch nicht ganz so spontan zustande gekommen sein, wie die Trump-Mannschaft glauben machte. Mag es zudem keine substantiellen Ergebnisse gebracht haben. Und mögen es manche als über Twitter organisiertes «Speed-Dating», als blossen Fototermin belächeln – es war wichtig. Und dringend nötig.»
Trump hatte das Treffen angeblich in einer spontanen Einladung erst am Vortag via Twitter initiiert. In der Folge gab es eine hektische Last-Minute-Diplomatie, die offenbar zur Akzeptierung der Einladung seitens Nordkorea geführt hat.Bild: AP
Der Inszenierer
«Trump denkt in Staffeln. Das Schöne für ihn und zugleich das Unangenehme für den Rest der Welt ist die Tatsache, dass ein Urteil über Erfolg oder Misserfolg nicht endgültig sein kann, solange eine weitere Folge der Trump-Show angesagt ist. (...) Nicht ein Hauch eines Hinweises ist erkennbar, dass sich an der Haltung Nordkoreas zum Abbau seines nuklearen Arsenals und seines Atomprogramms etwas geändert hätte.»
Der Überlegte
Es darf auch bezweifelt werden, dass Trump diese Begegnung wirklich nur mit einem Tweet zustande gebracht hat („Händeschütteln und Hallo sagen“). Bei dem Aufwand, der dafür nötig ist, allein schon organisatorisch-logistisch. Immerhin gibt es in der US-Administration, unabhängig von diesem Präsidenten, durchaus die Fähigkeit, politische Strategien zu entwickeln. (...) So bleibt die Hoffnung, dass Trumps Treffen mit Kim nicht einer bloßen Eingebung folgt, sondern einer nachhaltigen Überlegung. Und man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Höchstens die, dass Trump jemals in Demut auf die Knie geht.
Der Reality-Star
«Die Szenen, die heute die ganze Welt am Fernsehen und über Youtube verfolgen konnte, zeigen, wie der ehemalige Reality-TV-Star Aussenpolitik macht: Es geht ihm um die Bilder, um die Symbolik – und nicht um Resultate. Dass Kim bislang keinerlei Zugeständnisse zur Atom-Abrüstung gemacht hat: Egal. Wir sind Freunde und mögen uns, sagte Trump.»
Der verklärte Romantiker
«Bereits im letzten Jahr konnten wir alle Trumps Fernsehromanze mit dem brutalsten Diktator der Welt beobachten. (...) Das ganze wäre gar komisch, wenn es aus einem Hollywood-Studio käme. Aber das ist die Realität, mit dem realen Leben auf dem Spiel. Trump hat sich selbst und das, wofür die USA steht, in Verlegenheit gebracht, indem er Kims Menschenrechtsverletzungen verteidigt und ihn als «Freund» und «guten Leader» bezeichnet.»
(ohe)
mit Material von sda
Diese Demokraten kandidieren gegen Trump
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quelle: epa/epa / tannen maury
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Video: srf
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