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Polizeigewalt USA: Unbewaffneter Schwarzer wird erschossen

Erneuter tödlicher Einsatz: Polizist erschiesst unbewaffneten Schwarzen in eigener Garage

25.12.2020, 07:0525.12.2020, 12:52
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A neighbor lights a candle at a small memorial near the site of the fatal police shooting of Andre Hill on Wednesday, Dec. 23, 2020 on Oberlin Drive in Columbus, Ohio. Hill, 47, was shot and killed by ...
Nachbarn zünden Kerzen an für den verstorbenen Andre Hill.Bild: keystone

In den USA sorgt erneut ein tödlicher Polizeieinsatz gegen einen unbewaffneten Afroamerikaner für Entsetzen.

Am Donnerstag verbreitete Aufnahmen von der Körperkamera eines Beamten zeigen, wie dieser den 47-jährigen Andre Maurice Hill in der Garage eines Hauses in Columbus im Bundesstaat Ohio durch mehrere Schüsse tötet.

Der Bürgermeister von Columbus, Andrew Ginther, zeigte sich empört über den Vorfall. Wieder einmal hätten Polizisten einen Schwarzen gesehen und gefolgert, dass er kriminell und gefährlich sei, kommentierte der Anwalt Ben Crump, der mehrere Familien von Opfern von Polizeigewalt vertritt, den Tod Hills.

Video zeigt Details des Vorfalls

Die Aufnahmen zeigen, wie Hill am Montagabend auf den Polizisten zuging. Er hält ein Handy in seiner linken Hand, seine rechte Hand ist nicht zu sehen. Nur wenige Sekunden später feuert der Beamte, und Hill bricht zusammen.

Der Polizist war wegen eines geringfügigen Vorfalls zu dem Ort gerufen worden. Dabei ging es laut Medienberichten um einen Mann, der in einem Auto sass und dieses wiederholt startete und abschaltete.

Motive des Schützen unklar

Warum der Polizist schoss, ist unklar. Das Video ist ohne Ton. Hill trug keine Waffe. Laut Lokalmedien sollen gegen den Polizisten schon früher Beschwerden wegen unverhältnismässigen Gewalteinsatzes eingegangen sein.

Anfang Dezember war in Columbus der 23-jährige Casey Goodson Jr. von einem Polizisten erschossen worden, als er nach Hause zurückkehrte. Nach Angaben seiner Familie hielt er einen Sandwich in seiner Hand, den der Beamte für eine Schusswaffe hielt.

Proteste gegen exzessive Gewalt

Im ablaufenden Jahr gab es in den USA monatelange landesweite Proteste gegen exzessive Gewalt und Rassismus. Ausgelöst wurden die Demonstrationen durch den Tod des unbewaffneten Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota. Am Rande der überwiegend friedlichen Proteste kam es wiederholt zu Ausschreitungen. (sda/afp)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SJ_California
25.12.2020 09:22registriert März 2016
Oh mann, das tut weh dies zu lesen. Immer wieder dasselbe, und nichts passiert!
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DerTaran
25.12.2020 10:10registriert Oktober 2015
Ich verstehe nicht, warum das immer noch passiert.
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Blitzesammler
25.12.2020 09:10registriert Mai 2015
DIESE Polizisten sind so was von inkompetent!! ,,Er hatte xxx in der Hand und es wurde für eine Waffe gehalten,,! Dieser Satz ist mittlerweile ausgelutscht! Vielleicht müsste die Polizei mal eine Anweisung rausgeben, was man mitjden Händen machen soll, wenn sie jemanden anhalten?! So viele bewafnete doofis (ich will nicht !olizisten schreiben) arbeiten für den Staat und warscheindlich ohne eine solide Grundausbildung👎 USA halt. Ich könt kotzen
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