Zwölf Menschen aus Manhattan wurden ausgewählt, in einer Jury darüber zu urteilen, ob Donald Trump schuldig ist oder nicht. Die New York Times hat zusammengetragen, was nach drei Tagen der Juryauswahl über die Geschworenen bekannt ist.
Juror Nummer 1 fungiert als Sprecher der Jury. Er arbeitet im Verkauf und wohnt in West Harlem. Er sagt, er sei gerne draussen, liest die «New York Times», schaut Fox News und den Nachrichtensender MSNBC. Juror 1 meint, er habe zwar einiges über Trumps andere Anklagen gehört, sich aber keine Meinung zu ihm gebildet.
Dieser Juror lebt im New Yorker Stadtteil Hell's Kitchen und arbeitet in der Finanzbranche. Er liebt es zu wandern, Musik zu hören und an Konzerte zu gehen sowie die Stadt zu geniessen. Er gab an, Trumps ehemaligem Anwalt Michael D. Cohen, der im Prozess als Kronzeuge auftreten wird, auf den sozialen Medien zu folgen. Ebenfalls folge er der ehemaligen Trump-Beraterin Kellyanne Conway. Er ist der Meinung, Trump habe viel Gutes für das Land getan, und fügt hinzu, dass dies in beide Richtungen gelte (was auch immer er damit meint).
Juror 3 lebt im Stadtteil Chelsea und arbeitet im juristischen Bereich. Er verfolgt die News nach eigenen Angaben nicht allzu genau, wenn er es jedoch tut, verlässt er sich dabei auf die «New York Times» und das «Wall Street Journal» und findet über Google spezifische Artikel. Über die anderen Anklagen gegen Trump wisse er nur wenig.
Diese Person ist Ingenieur und lebt im New Yorker Stadtviertel Upper West Side. Bei der Jury-Auswahl danach gefragt, wie es ihm gehe, antwortete er, dass ihm kalt sei. Auf die Frage, ob er dem ehemaligen Präsidenten gegenüber starke Gefühle hege, sagte er: «Nein, nicht wirklich.»
Jurorin 5 lebt in Harlem und arbeitet im Bildungssektor. Sie gibt an, sich nicht für News zu interessieren und politische Diskussionen zu meiden. Sie schätze Trumps Offenheit und dass er ausspreche, was er denke. «Ich bevorzuge so eine Person gegenüber einer, die einfach im Büro sitzt und von der niemand weiss, was sie hinter verschlossenen Türen macht.»
Person Nummer 6 arbeitet im Bereich der Technologie und lebt im Stadtteil Chelsea. Ihre News hat sie von der «New York Times», Google, Facebook und TikTok. Sie sagt, sie habe vermutlich andere Einstellungen als Trump, dass dies «aber ein freies Land» sei, in dem sie lebe.
Der siebte Juror arbeitet im juristischen Bereich und lebt im gehobenen Stadtteil Upper East Side. Zwar wisse er Bescheid über Trumps andere Anklagen, habe jedoch keine Meinung zu seinem Charakter. Er habe politische Ansichten zu Trumps Zeit im Oval Office: Mit einigen Dingen sei er einverstanden, mit anderen nicht.
Die achte Person lebt ebenfalls in der Upper East Side und war im Finanzbereich tätig. Er liest die «New York Times», das «Wall Street Journal» und schaut die Sender CNBC und BBC. In seiner Freizeit geht er gerne Fliegenfischen, Skifahren oder macht Yoga. Bei der Auswahl gab er an, keine Meinungen oder Glaubenssätze zu haben, die ihn daran hindern würden, unparteiisch zu sein.
Auch Nummer 9 lebt in der Upper East Side. Sie arbeitet im Bildungssektor und sagte während des Auswahlverfahrens über Donald Trump: «Er war unser Präsident, jeder weiss, wer er ist. Als er im Amt war, haben irgendwie alle über Politik gesprochen.»
Dieser Juror stammt aus dem Stadtviertel Murray Hill und ist Geschäftsmann. Er verfolge die News eigentlich nicht – wenn doch, dann lese er jedoch die «New York Times». Als sein «kleines Hobby» bezeichnet er das Hören von Podcasts über Verhaltenspsychologie. Zu Donald Trump habe er keine starke Meinung.
Die vierte Frau in der Jury ist Produktmanagerin und lebt in Upper Manhattan. Sie sagt, sie habe keine starke Meinung zu Donald Trump: «Ich mag seine Person nicht und wie er sich in der Öffentlichkeit präsentiert. Aber ich mag auch einige Mitarbeiter von mir nicht und würde darum trotzdem nicht ihre Arbeit sabotieren.»
Die letzte Jurorin arbeitet im Gesundheitsbereich und lebt in der Upper East Side. Sie hört gerne Live-Musik, geht wandern und hört in ihrer Freizeit ausserdem religiöse Podcasts.
(anb)
Ob die Juroren tatsächlich alle absolut wahr antworteten, weiss ich nicht. Wie stark sie sich im Prozess beeinflussen lassen, weiss ich auch nicht. Aber auf den ersten Blick scheint mir das keine ausgewogene Jury zu sein.