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China blockt offenbar Anruf von US-Verteidigungsminister ab

epa10445946 US Secretary of Defense Lloyd Austin delivers remarks during a meeting with Australian Deputy Prime Minister and Minister of Defense Richard Marles at the Pentagon in Arlington, Virginia,  ...
Lloyd Austin kam nicht nach Peking durch.Bild: keystone

Keine Lust, zu reden: China blockt offenbar Anruf von US-Verteidigungsminister ab

China hat nach Pentagon-Angaben nach dem Abschuss eines mutmasslichen Spionage-Ballons durch die USA einen Anrufversuch von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin abgeblockt.
08.02.2023, 02:5208.02.2023, 02:52

Das Pentagon habe direkt nach dem Abschuss des Ballons am Samstag einen Anruf auf einer sicheren Leitung zwischen Austin und dem chinesischen Verteidigungsminister Wei Fenghe angefragt, erklärte Ministeriumssprecher Pat Ryder am Dienstag. «Leider hat die Volksrepublik China unseren Antrag abgelehnt.»

«Wir glauben an die Wichtigkeit, offene Kommunikationskanäle zwischen den USA und der Volksrepublik China zu behalten, um unsere Beziehungen verantwortungsvoll zu managen», erklärte Ryder. «Drähte zwischen unseren Streitkräften sind in solchen Momenten besonders wichtig.» Die USA würden sich weiterhin für offene Kommunikationskanäle einsetzen.

Der Überflug des mutmasslichen Spionage-Ballons über die USA hatte in den vergangenen Tagen für Aufsehen, Empörung und neuen Spannungen zwischen Washington und Peking gesorgt. Biden liess den Ballon schliesslich am Samstag an der US-Ostküste über dem Atlantik von einem Kampfflugzeug abschiessen, als der Ballon sich nicht mehr über dem Festland befand. Jetzt läuft die Bergung der Trümmer, die USA erhoffen sich von der Auswertung wichtige Erkenntnisse.

China hatte nach der Entdeckung des Ballons erklärt, es handele sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei. Am Montag erklärte das Aussenministerium in Peking, der Abschuss habe die Beziehungen zwischen der Volksrepublik und den Vereinigten Staaten «ernsthaft beeinträchtigt und beschädigt». (sda/afp)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pat da Rat
08.02.2023 06:20registriert Mai 2022
Haha, typisch China; wie ein Kind, dass man beim zündeln oder klauen erwischt hat. "I säge nüt! aber aber aber... de Flori hät das au gmacht." Nur gibt es beim Kind die Möglichkeit der späteren Einsicht, Bei China nicht.
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Skunk42
08.02.2023 06:35registriert Februar 2022
Stelle mir einen chinesischen Ueli Maurer vor, der mit verschränkten Armen das läutende Telefon anstiert.
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11
Zwischen China und den USA – diese 2 grossen Vorteile haben die Schweiz und Europa
Der chinesische Druck, die amerikanische Unbeständigkeit und der Aufstieg des Populismus zeigen, wie dringlich es für die Schweiz und Europa ist, ihre gemeinsamen Werte zu sichern.
Oft liest man, dass das Schicksal der Welt von der grossen wirtschaftlichen, militärischen und geostrategischen Rivalität zwischen China und den USA beherrscht wird. Kürzlich wurde diese Rivalität folgendermassen dargestellt: China würde zu einem elektrotechnischen Staat werden, der sein gesamtes Wirtschaftssystem auf Elektrizität aufbaut – dank seiner Batterien, Mikroprozessoren, Solarpanels und Windenergie (und nebenbei seiner Kernenergie). Wind- und Photovoltaik machen 2024 bereits 18,1 Prozent der chinesischen Stromproduktion aus, die Atomenergie deckt 4,4 Prozent, der Anteil ist leicht steigend.
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