Ein Telefonat, zwei verschiedene Bewertungen. Während Washington die Fortschritte in Richtung eines Waffenstillstands betont, wiederholt Moskau die Bedingungen dafür.
Die Kommunikation der beiden Regierungen nach dem Gespräch zwischen Trump und Putin klingt denn auch ganz anders, wie unter anderem die «Bild» am Mittwochmorgen aufzeigt.
Von einer Waffenruhe, wie sie das Trump-Team zusammen mit ukrainischen Vertretern in Saudi-Arabien ausgearbeitet hat, will Putin nichts wissen. Er diktiert Forderungen und spricht sogar eine Drohung aus, falls die USA und die Ukraine nicht nach seiner Pfeife tanzen.
Im Wortlaut klingt das so:
Putin droht also damit, den Konflikt weiter eskalieren zu lassen, falls die USA die Geheimdienstinformationen und die Waffenlieferungen nicht einstellt.
Ganz anders klingt es derweil aus dem Weissen Haus. Trump betont das gemeinsame «Verständnis, dass wir schnell daran arbeiten werden, einen vollständigen Waffenstillstand zu erreichen.»
— Mike Waltz (@MikeWaltz47) March 18, 2025
In den beiden Erklärungen nach dem Telefonat gibt es weitere Unterschiede.
So hiess es aus Washington, dass Moskau zugestimmt habe, «dass Iran niemals in die Lage versetzt werden dürfe, Israel zu zerstören». Das ist bemerkenswert, ist der Iran doch ein enger Verbündeter Russlands.
Allerdings ist im Statement des Kremls nichts von einer solchen Abmachung zu lesen. Russland lobt dafür das Abstimmungsverhalten der USA in der UN. Dort hatte die Trump-Regierung gegen einen Resolutionsentwurf gestimmt, der Russland wegen des Überfalls auf die Ukraine verurteilte.
In der Ukraine ist man nach dem Telefonat skeptisch. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenkyj sagte: «Ich möchte niemanden beleidigen, aber ich möchte nicht, dass wir auf Putins Speisekarte stehen. Wir sind kein Salat … Wir sind ein unabhängiger Staat. Ohne uns halte ich es für falsch, zu verhandeln.»
Derweil gehen die Luftangriffe Russlands auch nach dem Telefonat weiter. In der Nacht hat Moskau weiter ukrainische Infrastruktur angegriffen. In der Region Sumy sei ein Mensch durch Beschuss getötet und drei weitere seien verletzt worden, schrieb die Militärverwaltung der Region bei Telegram. Ausserdem sei ein Spital in der Region angegriffen und stark beschädigt worden.
Im Landkreis Butscha in der Region Kiew wurden dem ukrainischen Zivilschutz zufolge zwei Menschen durch herabfallende Drohnentrümmer verletzt. Eine Infrastruktureinrichtung sei in der Region Dnipropetrowsk nach Drohnenangriffen beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, bei Telegram. In der Ostukraine wurden nach Angaben des Militärgouverneurs der Region Donezk, Wadym Filaschkin, drei Menschen verletzt sowie eine Industrieanlage und mehr als 20 Häuser beschädigt.
Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland in der Nacht mit zwei Raketen, vier umfunktionierten Flugabwehrraketen und 145 Drohnen angegriffen habe. (cma/sda)
Ja Putin. Dann ziehe deine Truppen ab und stelle die Grenzen wieder her, wie diese vor 2014 waren. Solange sich die russischen Truppen in der Ukraine befinden, kann man die Militärhilfen nicht einstellen.
Was Putin anbietet hat nichts mit Frieden zu tun. Er fordert die Kapitulation. Mehr nicht. Und sein oranges Schoßhündchen ist ebenfalls zu nichts zu gebrauchen.
Putin kümmert sich einen Dreck um die Abmachungen mit Trump. Wer hätte das gedacht.
Wie wohl der Rechtspopulist reagiert?