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US-Polizisten wegen Folter von Schwarzen verurteilt

Bekannt als «Schlägertrupp»: US-Polizisten wegen Folter von Schwarzen verurteilt

Zwei ehemalige Polizeibeamte aus dem US-Bundesstaat Mississippi müssen wegen Folter und Misshandlung von zwei Schwarzen lange ins Gefängnis.
20.03.2024, 03:5720.03.2024, 03:57
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Ein Richter in Jackson verurteilte die beiden Männer im Alter von 31 und 46 Jahren zu 20 und 17,5 Jahren Haft, wie das Justizministerium in Washington mitteilte. Vier weitere Angeklagte in dem Fall sollen ihr Strafmass am Mittwoch und Donnerstag erfahren.

John Osborne, 62, of Jackson, sits outside the Thad Cochran United States Courthouse in Jackson, Miss., Tuesday, March 19, 2024, with signs of support for the two men abused by then six Mississippi Ra ...
Ein Mann zeigt vor der Verhandlung mit einem Schild seine Solidarität mit den beiden Opfern.Bild: keystone

Die Gruppe, allesamt Weisse, war den Angaben zufolge im Januar vergangenen Jahres ohne Durchsuchungsbefehl gewaltsam in die Wohnung der beiden Schwarzen in der Kleinstadt Braxton eingedrungen. Dort legten die damaligen Beamten den Männern Handschellen an, schlugen und traten sie, versetzen ihnen Elektroschocks und erniedrigten sie mit rassistischen Beleidigungen. Mit einem Sexspielzeug sollen sie ihre Opfer zudem missbraucht haben.

Michael Corey Jenkins, who along with Eddie Terrell Parker had been victims of torture by then six Mississippi Rankin County law officers in 2023, shows the scar left from having a gun fired off in hi ...
Michael Corey Jenkins, eines der Opfer, zeigt die Narbe, die durch den Schuss in seinen Mund entstand.Bild: keystone

Bei einer Art Scheinhinrichtung schoss der zu 20 Jahren Haft verurteilte Täter einem der Opfer schliesslich in den Mund und brach ihm den Kiefer, wie das Justizministerium mitteilte. Noch «während das Opfer blutend auf dem Boden lag», hätten die Polizisten versucht, ihre Tat zu vertuschen. Justizminister Merrick Garland sprach von einem «abscheulichen Angriff» von Beamten, die eigentlich einen Eid darauf geschworen hätten, ihre Bürger zu schützen.

Auslöser der Tat soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge der Anruf eines Nachbars gewesen sein, der sich darüber beschwerte, dass zwei Schwarze mit einer weissen Frau zusammenlebten. Daraufhin habe ein Dritter die Gruppe informiert, die auch als «Schlägertrupp» bekannt gewesen sein soll. Der Richter sagte bei der Urteilsverkündung den Berichten zufolge, eine Haftstrafe am oberen Ende der möglichen Spanne sei angesichts der Ungeheuerlichkeit der Tat mehr als gerechtfertigt. (sda/dpa)

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