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Warum Biden wieder an die Macht will

«Weiss nicht, ob ich sonst antreten würde» – warum Biden wieder an die Macht will

06.12.2023, 07:58
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epa11012006 US President Joe Biden waves to the news media as he walks to board Marine One on the South Lawn of the White House in Washington, DC, USA, 05 December 2023. President Biden is traveling t ...
Joe Biden hat sich zu seinen Beweggründen für eine Wiederwahl geäussert. Bild: keystone

US-Präsident Joe Biden will nach der Wahl 2024 noch einmal ins Weisse Haus einziehen – nun hat er sich zu seinen Beweggründen geäussert. «Wenn Trump nicht antreten würde, bin ich mir nicht sicher, ob ich antreten würde», sagte Biden am Dienstag (Ortszeit) laut mitreisender Presse bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boston. Aber man dürfe den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump nicht gewinnen lassen. Der Republikaner will Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden und hat in parteiinternen Umfragen einen riesigen Vorsprung gegenüber seinen Mitbewerbern.

Der 81-jährige Biden gilt bei den Demokraten ganz klar als aussichtsreichster Bewerber für den Sieg bei den Vorwahlen. Er zog 2021 als ältester US-Präsident aller Zeiten ins Weisse Haus ein. Bidens Alter und seine Eignung für eine erneute Präsidentschaftsbewerbung sorgen seit längerem für Debatten, auch in seiner eigenen Partei.

Biden hatte in der Vergangenheit öfter deutlich gemacht, dass Trump ein wichtiger Beweggrund für seine erneute Bewerbung sei. Im April relativierte er dies allerdings: «Ich glaube, ich würde immer noch antreten, wenn er es nicht würde.» Es gebe noch viel Arbeit, die zu Ende gebracht werden müsse.

Zuletzt waren die Warnungen vor einen erneuten Präsidentschaft Trumps wieder besonders laut geworden. Die Republikanerin und Trump-Kritikerin Liz Cheney warnte davor, dass die USA in eine «Diktatur zu schlafwandeln» drohten. Das eher liberale Magazin «The Atlantic» widmete den Gefahren einer erneuten Trump-Präsidentschaft eine ganze Ausgabe. Der 77 Jahre alte Trump drehte den Spiess jüngst um und nannte Biden den «Zerstörer» der Demokratie.

Trump war bei der Präsidentenwahl 2020 Biden unterlegen, weigert sich aber bis heute, seine Niederlage einzugestehen und verbreitet die Lüge vom Wahlbetrug. Er muss sich deswegen in mehreren Strafverfahren vor Gericht verantworten - eine Premiere in der Geschichte der USA. Vergangenes Jahr forderte er auf der von ihm mitgegründeten Social-Media-Plattform sogar, die Verfassung auszuhebeln. Er schrieb: «Ein massiver Betrug dieser Art und dieses Ausmasses erlaubt die Aufhebung aller Regeln, Vorschriften und Artikel, auch derjenigen, die in der Verfassung stehen.» (sda/dpa)

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50 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
06.12.2023 07:10registriert Februar 2020
Was ich mich frage ist, warum es die Dems nicht geschafft haben, seit der letzten Wahl einen Kandidaten aufzubauen der Format hat.
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rosen nell
06.12.2023 07:48registriert Oktober 2017
Man stelle sich vor, am 13.Dez. würde bei uns Hans-Rudolf Merz nochmals als Bundesrat gewählt. Merz ist gleich alt wie Biden… Es ist wirklich schwer nachvollziehbar, dass die USA mit 360 Millionen Einwohnern so eine starre „Politelite“ hat.
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Aldous Huxley
06.12.2023 06:25registriert Oktober 2022
Warum nur setzen die Ami's alle auf alte Greise ? Das er nur gegen Trump nochmal antreten würde hätte er auch schon länger bekannt machen können, vielleicht hätten die Dem's dann jemanden in Stellung bringen können, was ich allerdings auch nicht glaube da die am selben Ort krank sind wie die Rep's.
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