Nach Welle von schweren Erkrankungen: US-Regierung plant Verbot von E-Zigaretten
Die US-Regierung plant ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen. Entsprechende Vorschriften seien in Arbeit, sagte Gesundheitsminister Alex Azar. E-Zigaretten mit süsslichen Zusatzstoffen sind besonders bei jungen Leuten in den USA sehr beliebt.
Die US-Gesundheitsbehörden sind alarmiert über eine Welle von schweren Lungenerkrankungen, bei denen ein Zusammenhang mit E-Zigaretten vermutet wird. Mehr als 450 Fälle sind bislang bekannt, sechs der betroffenen Patienten starben. Viele der Erkrankten sind junge Leute.
The American Lung Association has issued a warning declaring that e-cigarettes are unsafe. This comes after a sixth death linked to vaping was confirmed. @tomforemancnn reports. https://t.co/61hBiNRLsT pic.twitter.com/ygU482AC9I
— CNN (@CNN) September 10, 2019
Die Betroffenen leiden unter Symptomen wie Atemproblemen und Brustschmerz, viele mussten künstlich beatmet werden. Mehrere Jugendliche liegen im künstlichen Koma, einer von ihnen braucht nach Angaben seiner Ärzte voraussichtlich eine Lungentransplantation.
I am deeply concerned about the growing epidemic of e-cigarette use in our children. We need to do all we can to protect the public from tobacco-related disease and death, and prevent e-cigarettes from becoming an on-ramp to nicotine addiction for a generation of youth. @HHSGov
— Melania Trump (@FLOTUS) September 9, 2019
Auch Präsident Donald Trump nahm sich des Themas an: Seine Frau Melania und er seien als Eltern beunruhigt über die Erkrankungswelle im Zusammenhang mit E-Zigaretten, sagte er am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Azar im Oval Office in Washington. «Menschen sterben durch das Rauchen von E-Zigaretten.»
Junge Leute als Zielgruppe
Allerdings werden die Ursachen der Welle von Lungenerkrankungen derzeit noch untersucht. Azar erläuterte, das geplante Verbot solle für sämtliche E-Zigaretten gelten mit Ausnahme von solchen mit Tabakgeschmack.
Später ergänzte Azar im Kurzmitteilungsdienst Twitter, das Verbot könne auch auf E-Zigaretten mit Tabakgeschmack ausgedehnt werden, falls sich herausstellen sollte, dass Jugendliche nach dem Verbot aromatisierter Produkte auf diese auswichen. Die Nahrungsmittelaufsichtsbehörde FDA erläuterte, dass die E-Zigaretten mit Aromastoffen deshalb verboten sollten, weil sie von den Herstellern gezielt für junge Leute bestimmt seien.
Laut vorläufigen Zahlen hat demnach mehr als ein Viertel der Oberschüler im Land in den vergangenen 30 Tagen E-Zigaretten konsumiert. Die grosse Mehrheit von ihnen bevorzugt E-Zigaretten mit Frucht-, Menthol- oder Pfefferminzgeschmack. (sda/afp)