Kaufen Schweizer noch Tesla? Diese Grafiken zeigen es auf einen Blick
Nach schwachen Verkäufen seit Anfang 2025 bleibt Tesla auch gegen Jahresende weit hinter den Vorjahreszahlen zurück. Noch 241 Autos konnte Elon Musks Autokonzern im November in der Schweiz ausliefern (gegenüber 541 im November 2024). Das sind 55 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Zum Vergleich: Skoda verkaufte im November 900 E-Autos (412 ein Jahr zuvor). Das ist ein sattes Plus von 118 Prozent.
Die nackten Zahlen zeigen, dass sich für Tesla keine Erholung abzeichnet. Der November fiel mit 241 Verkäufen genau gleich schlecht aus wie der Januar. Den absoluten Tiefpunkt markierte der Oktober mit 125 Verkäufen.
Im gesamten Jahresverlauf liegt Tesla in der Schweiz (und in der EU) knapp 40 Prozent hinter den Vorjahresverkäufen, obwohl der E-Auto-Markt insgesamt wächst.
Nur im Juni erreichten die Amerikaner ein minimales Plus, in allen anderen Monaten lagen sie teils massiv hinter dem Vorjahr.
Der grosse Profiteur von Teslas Schwäche heisst Skoda. Der tschechische Autohersteller, der zum VW-Konzern gehört, konnte sich im Jahresverlauf stetig steigern und hat Tesla als meistverkaufte E-Automarke in der Schweiz abgelöst. Skoda setzte von Januar bis November 5307 E-Autos ab, 84 Prozent mehr als im Vorjahr. Tesla kam auf 4878 Verkäufe, im Vorjahr waren es über 8000.
Nebst Skoda verkaufen auch alle anderen Volkswagen-Marken mehr Elektroautos als 2024, allen voran Audi und VW selbst. Im Aufwind ist zudem Renault. Insbesondere die elektrische Neuauflage des kleinen Renault 5 kommt immer besser in Fahrt.
Insgesamt widerspiegeln die aktuellen E-Auto-Zahlen, wie schnell die Automarken neue E-Modelle lancieren: Europäische Anbieter bauen ihr Angebot sukzessive aus, während japanische Hersteller wie Toyota und Honda dem E-Auto weiterhin keine Priorität einräumen. Tesla wiederum profitiert noch immer vom Early-Mover-Vorteil. Obwohl die Verkaufszahlen auch hierzulande sinken, entscheiden sich immerhin noch 11 Prozent der E-Auto-Käufer für ein Modell des E-Auto-Pioniers. Dieser Anteil könnte weiter sinken, da chinesische Rivalen in Europa Fuss fassen und die Modellauswahl der Amerikaner klein bleibt und die Produktpalette altert.
Die Folge: Seit 2019 war Tesla in der Schweiz regelmässig die mit Abstand populärste E-Auto-Marke. 2025 jedoch stehen die Chancen gut, dass erstmals Skoda das Jahr als meistverkaufte E-Auto-Marke abschliessen wird.
Werden nicht einzelne Automarken, sondern ihre Mutterkonzerne bzw. Allianzen betrachtet, ist Skodas Mutterkonzern Volkswagen in der Schweiz schon seit geraumer Zeit der dominierende E-Auto-Anbieter. Im laufenden Jahr kommt jeder dritte Stromer aus dem Volkswagen-Konzern, 11 Prozent von Tesla und je rund 10 Prozent von Geely aus China (Volvo, Polestar) sowie dem BMW- und Hyundai-Kia-Konzern.
Tesla verzeichnet 2025 in zahlreichen Ländern teils erhebliche Verkaufseinbussen. Im November lagen die Auslieferungen in Frankreich 58 Prozent hinter den Vorjahreszahlen, in Schweden um 59 Prozent, in Dänemark 49 Prozent und in den Niederlanden 44 Prozent.
Demgegenüber wurden in Europa in diesem Jahr rund ein Viertel mehr E-Autos gekauft. Damit fällt das Stromer-Wachstum in vielen europäischen Ländern deutlich stärker aus als bei uns. In der Schweiz legten E-Autos in diesem Jahr knapp 10 Prozent zu, kommen aber nicht über einen Marktanteil von 21,6 Prozent hinaus. Im November stieg ihr Anteil immerhin auf 24,3 Prozent. Mit einem Schlussspurt könnten E-Autos im Dezember die 25-Prozent-Hürde knacken.
