International
USA

Europäer in UN-Rat verurteilen Nordkorea für Raketentests

Europäer in UN-Rat fühlen sich von Nordkorea provoziert – diese finden das «unsinnig»

21.10.2021, 04:46
Mehr «International»

Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas haben Mitglieder des UN-Sicherheitsrat das Verhalten der Autokratie verurteilt. «Der Raketenstart (...) ist Teil eines Musters von Provokationen durch Nordkorea», teilten die UN-Botschafter der Ratsmitglieder Frankreich, Irland und Estland am Mittwoch mit. Sie forderten das Land auf, sich an die ihm auferlegten UN-Sanktionen zu halten.

People watch a TV screen showing images of North Korea's ballistic missile launched from a submarine during a news program at Seoul Railway Station in Seoul, South Korea, Wednesday, Oct. 20, 2021 ...
Menschen in Südkorea beobachten den Raketenstart, der über das Fernsehen übertragen wurde.Bild: keystone

Ähnlich äusserten sich auch die Vertreter der USA und Grossbritanniens. Das mächtigste UN-Gremium war am Mittwoch in New York zusammengekommen, um hinter verschlossenen Türen über die Lage zu beraten. Eine gemeinsame Stellungnahme gab es aber zunächst nicht.

Raketentest war nicht an USA gerichtet

Nordkoreas Test einer U-Boot-Rakete von Dienstag war nach eigenen Angaben nicht an die USA gerichtet. Ein Sprecher des Aussenministeriums in Pjöngjang kritisierte die Reaktionen des UN-Sicherheitsrats und der USA auf den Raketentest als «unsinnig», wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete. Stattdessen handele es sich um einen «rechtmässigen» Plan zur Stärkung der Selbstverteidigung.

«Es ist eine klare Doppelmoral, dass die Vereinigten Staaten uns anprangern, weil wir dasselbe Waffensystem entwickelt und getestet haben, das sie bereits haben oder entwickeln», wird der Aussenministeriumssprecher von KCNA zitiert. Er zweifelte zudem die jüngste Aussage der US-Regierung an, dass man Nordkorea nicht feindselig eingestellt sei.

Nordkoreas Staatsführung liess am Dienstag bereits zum achten Mal in diesem Jahr eine ballistische Rakete testen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, soll es sich beim jüngsten Flugkörper um eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete «neuen Typs» handeln, welche die «Verteidigungstechnologie des Landes auf ein hohes Niveau bringt und die Unterwassereinsatzfähigkeit unserer Marine verbessert».

Testen von ballistischen Raketen untersagt

UN-Resolutionen untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Das Land, das wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen unterworfen ist, sorgte schon im vergangenen Monat durch eine Reihe von Tests für Unruhe. Unter anderem startete Nordkorea nach eigenen Angaben eine sogenannte Hyperschallrakete. Wegen ihrer grossen Geschwindigkeit können Waffen dieser Art nur schwer abgefangen werden. Zudem feuerte Nordkorea zuletzt zwei Kurzstreckenraketen ab. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
1 / 13
11 Memes aus deinem Alltag – heute mit Donald und Kim
Bild: ap / watson
quelle: ap / evan vucci
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Russische Diplomaten reisen mit Draisine aus Nordkorea aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Experten warnen vor Entscheidungskampf um Darfur

Experten der US-Universität Yale sehen nach der Auswertung von Satellitenaufnahmen und anderen Daten deutliche Hinweise auf einen bevorstehenden Entscheidungskampf über El Fasher, die Hauptstadt der sudanesischen Region Nord Darfur. El Fasher ist die letzte Stadt, die in dem seit mehr als einem Jahr andauernden blutigem Machtkampf im Sudan noch unter Kontrolle der Regierungstruppen SAF steht. In der Stadt lebten 800'000 Zivilisten, unter ihnen 700'000 Binnenvertriebene, die Zuflucht vor den Kämpfen gesucht haben, sagte Nathaniel Raymond, Leiter des Humanitarian Research Lab, am späten Donnerstagabend.

Zur Story