Fast zwei Jahre nach dem verheerenden Hochhausbrand im Londoner Grenfell Tower haben mehr als 200 Überlebende und Hinterbliebene aus Grossbritannien eine Zivilklage in den USA eingereicht. Das schrieb der Anwalt Robert Mongeluzzi am Dienstag im Onlinedienst Twitter.
Seine Kanzlei habe die Klage bei einem Gericht in Philadelphia eingereicht, tielte Mongeluzzi mit. Die Kläger verlangen demnach Schadenersatz von drei US-Unternehmen.
Saltz Mongeluzzi Files Suit in Phila. Over Deadly London #GrenfellTowerFire - the firm @SMBBlaw that secured a nine-figure settlement in a building collapse in Philadelphia has filed a lawsuit in the city's Common Pleas Court over the deadly 2017 fire
— Robert Mongeluzzi (@BobMongeluzzi) 11. Juni 2019
https://t.co/bJFjEg0jid pic.twitter.com/CYjH94oV6F
Bei dem Feuer am 14. Juni 2017 waren 71 Menschen ums Leben gekommen. Die Brandursache war ein defekter Kühlschrank in einer Wohnung in der vierten Etage des 24-stöckigen Hochhauses im Londoner Stadtteil North Kensington. Über eine brennbare Fassadenverkleidung breiteten sich die Flammen rasend schnell über weite Teile des Wohnturms aus.
Die Zivilklage richtet sich gegen die US-Unternehmen Whirlpool, Arconic Inc. und Celotex Corporation. Whirlpool hat laut der Klage den defekten Kühlschrank hergestellt, Arconic die Fassadenverkleidung. Celotex wird als Hersteller der in der Verkleidung verwendeten Dämmstoffe genannt. Den Klägern zufolge hatte Celotex gewusst, dass die Verkleidung nicht für Hochhäuser geeignet war - und sie trotzdem geliefert.
Die Kläger fordern nun Schadenersatz von den drei Firmen, «deren fehlerhafte Produkte diese Tragödie verursacht haben», wie es in der fast 600-seitigen Klageschrift heisst. Die Höhe der geforderten Entschädigung wird darin nicht genannt. (bzbasel.ch/mim)