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«Kein tägliches Drama» – US-Republikaner DeSantis greift Trump an

«Kein tägliches Drama» – US-Republikaner DeSantis greift Trump an

22.03.2023, 15:4022.03.2023, 17:13
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FILE - Florida Gov. Ron DeSantis speaks to supporters before signing a 15-week abortion ban into law Thursday, April 14, 2022, in Kissimmee, Fla. In Florida, a DeSantis-backed measure to ban abortion  ...
Ron DeSantis.Bild: keystone

Der prominente US-Republikaner Ron DeSantis geht seinen parteiinternen Konkurrenten, Ex-US-Präsident Donald Trump, nach längerer Zurückhaltung nun offensiv an.

In einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan, das am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlicht wurde, bedachte DeSantis seinen Parteikollegen gleich mit diversen Seitenhieben.

Mit Blick auf die Ermittlungen gegen Trump in New York zu Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin stichelte DeSantis erneut, zu dem «zugrundeliegenden Verhalten» könne er nichts sagen. «Das ist nicht mein Fachgebiet.»

'I kinda like it': DeSantis laughs at Trump's 'DeSanctimonious' nickname

Video: youtube/msnbc

Auf die Frage nach Unterschieden zwischen ihm und Trump verwies DeSantis auf den eigenen Führungsstil, der «kein tägliches Drama» beinhalte, sondern sich auf das grosse Ganze konzentriere – und darauf, die Agenda des Volkes durchzusetzen und nicht die eigene.

Auf die Frage, ob er den amtierenden demokratischen Präsidenten Joe Biden bei einer Wahl schlagen könnte, sagte DeSantis: «Ich denke schon.» Der 44-Jährige betonte, er sage damit nicht, dass er bei der Wahl antreten werde. Er sage lediglich, dass er das Zeug dazu habe.

Es wird erwartet, dass DeSantis als Präsidentschaftsbewerber für die Wahl im November 2024 antreten wird. Ihm werden einige Chancen nachgesagt. Erklärt hat er sich bislang noch nicht. Trump hatte bereits vor mehreren Monaten offiziell verkündet, dass er sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt. Die beiden liegen in Umfragen mit deutlichem Abstand vor den anderen potenziellen Präsidentschaftsanwärtern der Partei.

Video: twitter/edkrassen

Bei Wahlkampfauftritten nimmt Trump seinen grössten innerparteilichen Konkurrenten zunehmend ins Visier und nennt ihn unter anderem «Ron DeSanctimonious» («Sanctimonious» heisst auf Deutsch scheinheilig).

Trump ist bekannt dafür, sich für politische Gegner abschätzige Spitznamen auszudenken. Trumps Attacken hat DeSantis bislang kaum öffentlich kommentiert und sich auch sonst mit Wortmeldungen zu seinem Parteikollegen eher zurückgehalten.

Gefragt nach seinem «Lieblings-Spitznamen» von Trump sagte DeSantis nun, er wisse zwar nicht, wie man «Ron DeSanctimonious» buchstabiere und was es bedeuten solle. «Aber ich mag es irgendwie.» Er schob nach: «Man kann mich nennen, wie man will – solange man mich auch einen Gewinner nennt.» Denn das sei er in Florida. DeSantis ist Gouverneur des südlichen Bundesstaates und war im vergangenen November mit einem starken Ergebnis wiedergewählt worden. (aeg/sda/dpa)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scrat
22.03.2023 16:52registriert Januar 2016
Im Gegensatz zu Trump hat de Santis leider auch noch Hirn, lässt sich nicht provozieren und geht mit System vor. Davor graut es mir erst recht...
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stormcloud
22.03.2023 16:31registriert Juni 2021
Erschreckend, welche Gestalten sich bei den Republikanern tummeln.
Sollten diese den nächsten Präsidenten stellen, dann wird sich die USA sehr verändern. Raubtierkapitalismus mit evangelikal-erzkonservativer Ideologie. Europa wird dann keine "Schutzmacht" mehr haben. Schlimmstenfalls verlässt die USA die Nato, was Autokraten und Diktatoren wie Putin, Erdogan, Orban etc. viel Handlungsspielraum gibt...
Ein Schreckensszenario.
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Hessmex
22.03.2023 19:00registriert Januar 2014
Ich könnte mir vorstellen, das die Reps den deSantis nominieren und Trump das dann nicht akzeptiert. Der wird darum eine neue Partei gründen und die 2 nehmen sich dann gegenseitig die Stimmen weg. Müssten nur die Demokraten noch einen geeigneten, anstelle von Biden finden!
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