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Trumps Berater verlieren die Geduld mit Benjamin Netanyahu

epa12223558 Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu looks on during a dinner with US President Donald Trump, in the Blue Room of the White House in Washington, DC, USA, 07 July 2025. Israeli Prime M ...
Bild: keystone

«Er bombardiert ständig alles»: Trumps Berater verlieren die Geduld mit Benjamin Netanyahu

Die Regierung von Präsident Donald Trump ist unzufrieden über einen engen Verbündeten: Zwei israelische Aktionen in der vergangenen Woche sorgen für Kritik. Bricht Trump nun mit Benjamin Netanyahu?
21.07.2025, 21:3721.07.2025, 21:37
Renzo ruf, Washington
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Im Weissen Haus wächst der Unmut über Benjamin Netanyahu. Der israelische Ministerpräsident benehme sich wie «ein Verrückter», sagte ein Vertrauter des amerikanischen Präsidenten vorige Woche, nachdem Netanyahu Raketenangriffe auf die syrische Hauptstadt Damaskus bewilligt hatte. «Er bombardiert ständig alles.»

Einen Tag später feuerten israelische Soldaten eine Granate ab, die auch die einzige katholische Kirche im Gaza-Streifen traf. Drei Personen wurden dabei getötet. Netanyahu entschuldigte sich für den versehentlichen Beschuss des Gotteshauses, auch im persönlichen Gespräch mit Trump.

Im Weissen Haus aber sollen sich die Berater des Präsidenten die Haare gerauft haben. Netanyahu stelle seine Unberechenbarkeit jeden Tag aufs Neue unter Beweis, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» einen anonymen amerikanischen Regierungsmitarbeiter. Der israelische Ministerpräsident «ist manchmal wie ein Kind, das sich einfach nicht benehmen will».

Solche Töne überraschen, waren Trump und Netanyahu doch in den vergangenen Jahren politisch und persönlich unzertrennlich. Während sich der Ministerpräsident leidenschaftlich gerne über die Einmischung von demokratischen Politikern in die israelische Politik beschwert, hatte er für Ratschläge der Republikaner stets ein offenes Ohr.

Steht nun Hamas einem Durchbruch im Weg?

Nun aber sucht Trump den Ausgleich mit den neuen Herrschern in Syrien. Auch strebt er nun schon seit Monaten ein Ende des Gaza-Krieges an. Seine Unterhändler verhandeln auf Hochtouren mit allen betroffenen Parteien. Immer wieder verzögerten sich diese Gespräche aber, weil Israel neue Forderungen stellte. Nun soll es allerdings Hamas sein, die einem Durchbruch im Wege steht. Der militärische Flügel der Terrororganisation weigere sich, auf das letzte Verhandlungsangebot zu reagieren, meldete der «Axios»-Journalist Barak Ravid am Wochenende.

Trump selbst hat sich in den vergangenen Tagen nicht öffentlich über die bilateralen Spannungen geäussert. Netanyahu selbst lobte Trump über den grünen Klee, als er ihn Anfang Juli im Weissen Haus besuchte. Er lobte den Amerikaner als weltweiten Friedensstifter und nominierte ihn kurzerhand für den Friedensnobelpreis. (aargauerzeitung.ch)

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Die beliebtesten Kommentare
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ReMoo
21.07.2025 22:00registriert Dezember 2020
Netanjahu ist ein Kriegsverbrecher Punkt. Er kann nur mit Krieg an der Macht bleiben, ansonsten droht im eine Verurteilung unter anderem wegen Korruption, wäre nicht der erste Israelische Ministerpräsident der verurteilt wurde.
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Mare55
21.07.2025 21:52registriert Juni 2024
Wie lange kann Netanjahu noch so wirken. Ist wirklich möglich, dass die ganze Welt zuschaut.
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Ursmerz
21.07.2025 22:23registriert Februar 2021
Wie Bibi tagtäglich mit seinen „Feinden“, umgeht ist eines Staatspräsidenten unwürdig, er schadet seinem Volk und der Religion.
Er sieht sich im Recht des Ungerechten Gläubigen. Verschanzt sich hinter seinen unmenschlichen Taten um sich zu retten.
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