Im Weissen Haus wächst der Unmut über Benjamin Netanyahu. Der israelische Ministerpräsident benehme sich wie «ein Verrückter», sagte ein Vertrauter des amerikanischen Präsidenten vorige Woche, nachdem Netanyahu Raketenangriffe auf die syrische Hauptstadt Damaskus bewilligt hatte. «Er bombardiert ständig alles.»
Einen Tag später feuerten israelische Soldaten eine Granate ab, die auch die einzige katholische Kirche im Gaza-Streifen traf. Drei Personen wurden dabei getötet. Netanyahu entschuldigte sich für den versehentlichen Beschuss des Gotteshauses, auch im persönlichen Gespräch mit Trump.
Im Weissen Haus aber sollen sich die Berater des Präsidenten die Haare gerauft haben. Netanyahu stelle seine Unberechenbarkeit jeden Tag aufs Neue unter Beweis, zitierte das Nachrichtenportal «Axios» einen anonymen amerikanischen Regierungsmitarbeiter. Der israelische Ministerpräsident «ist manchmal wie ein Kind, das sich einfach nicht benehmen will».
🚨🇺🇸🇮🇱"Bibi acted like a madman": Trump's team frets about Netanyahu after Syria strikes. @MarcACaputo and me write for @axios https://t.co/9N5ujwvFis
— Barak Ravid (@BarakRavid) July 20, 2025
Solche Töne überraschen, waren Trump und Netanyahu doch in den vergangenen Jahren politisch und persönlich unzertrennlich. Während sich der Ministerpräsident leidenschaftlich gerne über die Einmischung von demokratischen Politikern in die israelische Politik beschwert, hatte er für Ratschläge der Republikaner stets ein offenes Ohr.
Nun aber sucht Trump den Ausgleich mit den neuen Herrschern in Syrien. Auch strebt er nun schon seit Monaten ein Ende des Gaza-Krieges an. Seine Unterhändler verhandeln auf Hochtouren mit allen betroffenen Parteien. Immer wieder verzögerten sich diese Gespräche aber, weil Israel neue Forderungen stellte. Nun soll es allerdings Hamas sein, die einem Durchbruch im Wege steht. Der militärische Flügel der Terrororganisation weigere sich, auf das letzte Verhandlungsangebot zu reagieren, meldete der «Axios»-Journalist Barak Ravid am Wochenende.
Trump selbst hat sich in den vergangenen Tagen nicht öffentlich über die bilateralen Spannungen geäussert. Netanyahu selbst lobte Trump über den grünen Klee, als er ihn Anfang Juli im Weissen Haus besuchte. Er lobte den Amerikaner als weltweiten Friedensstifter und nominierte ihn kurzerhand für den Friedensnobelpreis. (aargauerzeitung.ch)
Er sieht sich im Recht des Ungerechten Gläubigen. Verschanzt sich hinter seinen unmenschlichen Taten um sich zu retten.