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Joe Biden wirft Trump Sabotage vor

Biden: «Republikaner müssen sich entscheiden, wem sie dienen wollen – Trump oder dem Volk»

07.02.2024, 01:55
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President Joe Biden speaks during a Black History Month reception in the East Room of the White House in Washington, Tuesday, Feb. 6, 2024. (AP Photo/Andrew Harnik)
Joe Biden
Joe Biden rief die Republikaner auf, «Rückgrat zu zeigen». Bild: keystone

US-Präsident Joe Biden hat seinem Vorgänger, dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, vorgeworfen, die Verabschiedung eines milliardenschweren Hilfspakets für die Ukraine im US-Kongress zu untergraben. «Alles deutet darauf hin, dass über diesen Gesetzentwurf nicht einmal im Senat abgestimmt wird. Warum? Aus einem einfachen Grund: Donald Trump. Weil Donald Trump denkt, es sei politisch schlecht für ihn», sagte Biden in einer kurzfristig anberaumten Rede am Dienstag in Washington. «Er würde dieses Problem lieber instrumentalisieren, als es tatsächlich zu lösen.»

Die Freigabe neuer US-Hilfen für die Ukraine wird von einem innenpolitischen Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert. Republikaner haben unter anderem Zweifel an der Unterstützung für die Ukraine angemeldet oder lehnen diese völlig ab. Sie verlangen ausserdem deutlich mehr Ressourcen zur Sicherung der US-Grenze. Die illegale Einwanderung in die USA ist eines der dominierenden Themen im Präsidentschaftswahlkampf. Ein legislativer Erfolg Bidens könnte für Trump einen Nachteil bedeuten. Derzeit deutet alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump hin.

Am Sonntag hatten US-Senatoren einen Vorschlag für ein Hilfspaket im Umfang von 118 Milliarden Dollar vorgelegt. Darin sind Militärhilfen in Milliardenhöhe für die Ukraine und Israel ebenso enthalten wie Mittel für den Grenzschutz. Am Montag teilte dazu die republikanische Führung im Repräsentantenhaus mit: «Jede Prüfung dieses Gesetzesentwurfs in seiner jetzigen Form ist Zeitverschwendung. Bei der Ankunft im Repräsentantenhaus ist er tot. Wir ermutigen den US-Senat, ihn abzulehnen.»

Diese ablehnende Haltung schrieb Biden den Bemühungen Trumps zu, den Gesetzesvorschlag zu torpedieren. In den vergangenen 24 Stunden habe dieser «nichts anderes getan, als Republikanern im Repräsentantenhaus und im Senat zu drohen, damit sie gegen diesen Vorschlag stimmen», sagte der Präsident am Dienstag. Die Republikaner hätten jahrelang gesagt, sie wollten die Grenze sichern. «Jetzt haben sie das stärkste Grenzgesetz, das dieses Land je gesehen hat.» Die Partei müsse entscheiden, wem sie diene, sagte Biden: «Donald Trump oder dem amerikanischen Volk?»

Die Ukraine sei auf die Hilfe aus den USA angewiesen, betonte Biden weiter. «Die Uhr tickt jede Woche, jeden Monat, der ohne neue Hilfe vergeht.» Dies spiele Russlands Präsident Wladimir Putin in die Hände. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 einen russischen Angriffskrieg ab und braucht dafür weiter ausländische Unterstützung. Die bisher vom US-Kongress bewilligten Mittel für das Land sind nach Angaben der Regierung weitestgehend aufgebraucht. «Die Welt schaut zu», sagte Biden. «Wir können diese kleinliche Parteipolitik nicht fortsetzen und uns der Verantwortung entziehen.»

(sda/dpa)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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AlfredoGermont
07.02.2024 06:36registriert März 2022
Wie pervers können Politiker sein, dass sie lieber die ganze Welt gegen die Wand fahren als einem Vorschlag der Gegenseite zuzustimmen. All ihre Forderungen wurden erfüllt, es geht nur darum, das größtmögliche Chaos anzurichten um die Stimmung gegen biden zu drehen, nach uns die Sintflut
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Jo Kaj
07.02.2024 06:04registriert Juli 2019
Besser könnte man es nicht formulieren. Die Reps haben sich doch schon lange vom Volk abgewendet. Erinnert mich immer wieder an die Parallelen zu unserer „Volks“-Partei.

Das Einzige, was die im Kopf haben, ist Geld, Einfluss und Macht. Das Erste, dass die verkaufen würden, ist das eigene Volk. Ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Dann stellen sie sich als Problemlöser da, weil sie Probleme erkennen und bewirtschaften, aber 0 Lösungsvorschläge aufbringen. Stets die gleiche Leier: „Die anderen waren‘s“ (Wahlweise einen Parteinamen oder die Ausländer).
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wasihrnichtsagt
07.02.2024 06:34registriert April 2018
Trump ist unwählbar. Jeder Ami müsste sich fragen, wie erkläre ich meinem Enkel, dass ich meine Stimme einem Kriminellen Psychopathen gegeben habe.
Und wenn sie in die Kirche gehen müssen die nicht nur beten „.. Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen...“ sondern danachaif dem Wahlzettel auch das Kreuz nicht beim „Bösen“ machen. Gott hat ihnen ja die Wahl gegeben.
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