Die US-Zulassungsbehörde FDA hat das Mittel Columvi (Glofitamab) von Roche zur Behandlung von Blutkrebs zugelassen. Anfang Januar hatte die US-Behörde bereits ein vorrangiges Prüfverfahren (Priority Review) für das Mittel bewilligt.
Columvi wird zur Behandlung erwachsener Patienten mit einer bestimmten Form von Lymphkrebs (diffus grosszelliges B-Zell-Lymphom; DLBCL) eingesetzt, nachdem sie bereits zwei oder mehr systemische Therapielinien erhalten haben.
DLBCL ist laut Roche eine aggressive und schnell wachsende Form des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) und eine der häufigsten Blutkrebsarten bei Erwachsenen in den USA. Columvi sei damit der erste Antikörper seiner Art mit fester Wirkdauer, der für die Behandlung von Patienten mit einem aggressiven Lymphom zur Verfügung stehe, die bereits mehrere Behandlungen erhalten haben.
Analysten reagierten wohlwollend auf die beschleunigte Zulassung. Wie ZKB-Experte Marcel Brand hervorhebt, müsse diese durch weitere Daten dann noch in eine volle Zulassung verwandelt werden. Zwar sei die Wirksamkeit von Columvi wahrscheinlich etwas niedriger als die von personalisierten Zelltherapien, aber die schnelle Verfügbarkeit und der geringere Preis sollte wohl in vielen Fällen dieser kritischen Indikation die Entscheidung zugunsten von Columvi ausfallen lassen, schreibt der Experte.
Dabei dürfte das Roche-Mittel vor allem für ältere Patienten und solche, die einen grossen Aufwand für die Behandlung nicht mehr in Kauf nehmen wollen oder für die CAR-T Zellbehandlung nicht verfügbar ist, eine echte Alternative darstellen. Brand geht für Columvi von einem Spitzenumsatz von bis zu 1.4 Milliarden Franken aus. Allerdings hänge das längerfristige Potenzial auch von Studien in früheren Stadien ab.
An der Börse kommt die Zulassung ebenfalls gut an. Die Roche-Bons gehören mit +0,9 Prozent zu den klarsten Gewinnern im Leitindex SMI.
(yam/sda/awp)