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Rohrbomben: US-Polizei durchsucht Postzentrum in Florida

Postal service police screen employees entering the Royal Palm processing and Distribution Center, Thursday, Oct. 25, 2018 in Opa-locka, Fla. A law enforcement source tells The Associated Press that M ...
Die Polizei kontrollieren Postbeamten in Opa-locka, Florida.Bild: AP/AP

Kommt der Absender der Rohrbomben aus Florida? US-Polizei durchsucht Postzentrum

26.10.2018, 09:4826.10.2018, 13:18
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Nach dem Versand von Rohrbomben an bekannte Demokraten und Kritiker von US-Präsident Donald Trump haben Ermittler ein Postverteilzentrum im US-Staat Florida durchsucht. Ein Bombenentschärfungskommando und eine Hundestaffel seien in der Einrichtung in Opa-Locka im Einsatz, berichtete die örtliche Polizei am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter.

Mindestens eins der verdächtigen Pakete habe das Postverteilzentrum passiert, berichtete der «Miami Herald» später unter Berufung auf Ermittler. Bei der Durchsuchung seien aber keine Bomben gefunden worden.

Unbekannte haben bisher mindestens zehn Pakete an acht verschiedene Trump-Gegner versandt. Unter den Adressaten befanden sich der frühere Präsident Barack Obama, Ex-Aussenministerin Hillary Clinton, Ex-Vizepräsident Joe Biden und Schauspieler Robert De Niro.

Bei dem jetzt in Florida entdeckten Paket handle es sich wahrscheinlich um eine Sendung, die ursprünglich an den ehemaligen US-Justizminister Eric Holder in der Nähe von Washington adressiert war, aber nicht zugestellt wurde, so der «Herald».

Daraufhin sei es zurück an den deklarierten Absender gegangen – die Abgeordnete Debbie Wasserman Schultz, die von 2011 bis 2016 Parteichefin der Demokratischen Partei war. Auf dem Weg zu deren Büro im nahen Ort Sunrise, ebenfalls in Florida, passierte es das Verteilzentrum.

Schadenspotential der Sprengsätze unklar

Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen hatte dem Sender Fox News gesagt, mehrere der Päckchen seien von Florida aus versandt worden. Weiter unklar war, welchen Schaden die Sprengsätze bei einer Explosion hätten anrichten können.

Nielsen verurteilte die Bombensendungen scharf. «Die Amerikaner werden diese Arten von Bedrohungen nicht tolerieren, und wir werden uns nicht einschüchtern lassen», sagte die Ministerin in einer Stellungnahme am Donnerstag. Ihr Ministerium und der US-Geheimdienst koordinierten ihre Ermittlungen in der Sache eng mit der Bundespolizei FBI, so Nielsen weiter.

Sechs Briefmarken pro Paketbombe

Bei den bisher abgefangenen Sendungen handelte es sich um gepolsterte Umschläge, die jeweils mit sechs Briefmarken frankiert waren und als Absender den Namen der Abgeordneten Wasserman Schultz trugen. Die Adressen waren gedruckt und nicht von Hand geschrieben. Laut New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio stammen die Päckchen vermutlich vom selben Täter.

Angesichts der jüngsten Ereignisse mahnte Ex-Vizepräsident Biden zu mehr Sachlichkeit in der politischen Debatte und warnte vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft. «Ich hoffe und bete, dass all unsere Führungspersönlichkeiten daran arbeiten, unseren öffentlichen Dialog weniger hitzig zu führen», sagte Biden am Donnerstag bei einem Vortrag an der State University von New York in Buffalo, wie der Sender NBC berichtete.

Trumps Namen erwähnte Biden in diesem Zusammenhang nicht, stellte sich aber inhaltlich gegen dessen Aussagen. «Meine Damen und Herren, die Presse ist nicht der Feind des Volkes», sagte Biden unter Applaus. Trump hatte Medien, die kritisch über ihn berichtet haben, wiederholt als solche bezeichnet. Auch nach dem Fund der Briefbomben hatte Trump liberalen Medien eine Mitschuld gegeben. (sda/dpa)

8 Rohrbomben an Obama & Co: Trump rügt Medien

Video: srf
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