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Trumps Zölle: Chinas Gegenzölle auf US-Waren treten offiziell in Kraft

China macht Ernst: Angekündigte Gegenzölle auf US-Waren treten in Kraft

China hat die angedrohten Gegenzölle auf US-Waren umgesetzt. Doch Donald Trump dreht bereits weiter an der Eskalationsschraube. Peking geht derweil auf die EU zu.
10.04.2025, 06:4010.04.2025, 07:25
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Die angekündigten chinesischen Vergeltungszölle auf US-Importe sind offiziell in Kraft getreten. Für Einfuhren nach China aus den USA gilt damit nun ein Zusatzzoll von 84 Prozent.

President Donald Trump speaks as he signs executive orders in the Oval Office of the White House Wednesday, April 9, 2025, in Washington. (Pool via AP)
Trump
Donald Trump setzt die Zölle für zahlreiche Länder vorübergehend aus – für China gilt das nicht.Bild: keystone

Bisher erfolgte aus Peking jedoch keine Reaktion auf die bereits nächste Eskalationsstufe der USA. US-Präsident Donald Trump kündigte an, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen, während er gleichzeitig für andere Länder bestimmte Zölle vorübergehend aussetzte.

Peking will sich nicht erpressen lassen

Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten gegenüber «mangelnden Respekt» entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, «bis zum Ende zu kämpfen», und warf den USA «Erpressung» vor.

Zugleich wirbt China bei anderen Handelspartnern um bessere Beziehungen. Wie am Donnerstag von chinesischer Seite bekannt wurde, hatten EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und Handelsminister Wang Wentao am Dienstag telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen.

Chinesischer Handelsminister spricht mit EU

Wang betonte laut Mitteilung, dass die wechselseitigen Zölle der USA die Interessen aller Länder verletzen und die globale Wirtschaftsordnung schädigen. China und die EU schützten derzeit gemeinsam das auf Regeln basierende multilaterale Handelssystem, was die Weltwirtschaft stabilisiere, betonte Wang. Nach chinesischen Angaben einigten sich beide Seiten darauf, so bald wie möglich Beratungen zu Fragen des Marktzugangs und zur Schaffung eines vorteilhafteren Geschäftsumfelds für Firmen aufzunehmen.

China ist einer der wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union. Nach Angaben aus Brüssel war die Volksrepublik 2024 der drittgrösste Abnehmer von EU-Exporten und das Land, aus dem die EU am meisten Produkte importierte. Im vergangenen Jahr bestand wie schon im Vorjahr ein enormes Handelsdefizit zum Nachteil der EU von rund 300 Milliarden Euro. (sda/awp/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gandalf-der-Blaue
10.04.2025 06:55registriert Januar 2014
Dass Trump China in die Arme Europas treibt ist nicht verwunderlich. Dennoch: China ist ein Verbündeter Russlands, missachtet systematisch die Menschenrechte, und hat - auch wenn der ewig lächende Xi Jinping da einen anderen Eindruck zu vermitteln versucht - nicht etwa das Wohl Europas im Sinn, sondern vor allem jenes Chinas.
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tss
10.04.2025 07:11registriert Juni 2020
Was DT da abzieht ist lächerlich, aber noch lächerlicher ist das alle Börse er so in angst und verblötheit versinken. Jetzt rudert DT etwas zurück und setzt die Zölle die sein Land in 1.Linie belasten für 90 Tage ausser kraft und die Börse leg wieder zu. Sorry die haben doch alle einen an der Waffel. Ich hoffe China zieht sein Ding durch.
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