International
USA

US-Justizministerium weist Bericht über Barr-Rücktrittspläne zurück

FILE - In this Jan. 22, 2020, file photo, Attorney General William Barr arrives for an ceremony at the Department of Justice in Washington, to announce the establishment of the Presidential Commission ...
US-Justizminister William Barr plant nicht zurückzutreten.Bild: AP

US-Justizministerium weist Bericht über Barr-Rücktrittspläne zurück

19.02.2020, 06:5419.02.2020, 07:17
Mehr «International»

Das US-Justizministerium ist Spekulationen entgegengetreten, wonach Ressortchef William Barr wegen der politischen Einmischung von Präsident Donald Trump über einen Rücktritt nachdenken soll. Barr habe «keine Pläne zurückzutreten», schrieb Ministeriumssprecherin Kerri Kupec am späten Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Zuvor hatte die «Washington Post» unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Regierungsbeamte berichtet, Barr habe Vertrauten von Präsident Trump gesagt, er erwäge einen Rücktritt. Der Grund dafür seien Trumps wiederholte Twitter-Botschaften zu laufenden rechtlichen Verfahren. «Er hat seine Grenzen», zitierte die Zeitung eine ihrer Quellen zu Barrs Überlegungen.

Der Justizminister hatte Trump vergangene Woche in einem Interview des Fernsehsenders ABC aufgefordert, die Einmischung per Twitter zu unterlassen. Die permanenten Kommentare des Präsidenten machten es ihm (Barr) «unmöglich», seinen Job zu erledigen.

Er betonte zugleich, Trump habe ihn nie direkt aufgefordert, in ein Strafverfahren einzugreifen. Trump erwiderte auf Twitter, er habe als Präsident das Recht, in ein Strafverfahren einzugreifen, habe dies bislang aber nicht getan.

Hintergrund der öffentlich ausgetragenen Differenz zwischen Barr und Trump ist der Fall eines langjährigen Vertrauten des Präsidenten, Roger Stone. Dieser muss sich wegen seiner Rolle in der sogenannten Russland-Affäre vor Gericht verantworten. Die Ankläger hatten dem Bundesgericht in Washington am Montag vergangener Woche angesichts der Schwere von Stones Vergehen eine Haftstrafe von sieben bis neun Jahren Gefängnis empfohlen.

Trump kritisierte diese Empfehlung dann auf Twitter vehement. Wenige Stunden später sprach sich das Justizministerium - das der Staatsanwaltschaft übergeordnet ist - für ein deutlich milderes Strafmass aus.

Die vier mit dem Fall befassten Ankläger traten zurück. Dieser ungewöhnliche Schritt wurde weithin als Protest gegen die offenbar politisch motivierte Einmischung der Regierung verstanden. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So berichteten die US-Zeitungen über Trumps Impeachment
1 / 15
So berichteten die US-Zeitungen über Trumps Impeachment
Die «New York Times» packte die grossen Buchstaben aus: «TRUMP IMPEACHED»
quelle: zvg
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schafft es Trump im Amt zu bleiben?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
SVP will Benzin und Diesel verbilligen, Rösti-Departement übt Kritik – die Sonntagsnews
Weniger Solarstrom aus den Alpen, rechtsextreme Verbindungen der Jungen SVP und gestrichene Sendungen von SRF Kultur: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.

Der Energiekonzern Axpo hat die Prognosen zur Stromproduktion von alpinen Solaranlagen deutlich nach unten geschraubt. Statt mit zwei Terawattstunden rechnet Axpo kurzfristig noch mit einem Viertel der angestrebten Menge, wie die «SonntagsZeitung» einer neuen Schätzung entnahm. Die langfristige Produktionsprognose reduzierte der Konzern demnach gar um den Faktor 10. Das sei nicht einmal die Hälfte dessen, was sich die Politik bereits für 2030 versprochen habe. Grund seien in erster Linie die höheren Baukosten im hochalpinen Gelände. Energieminister Albert Rösti kenne das Problem. Doch wolle er weiterhin auf die alpine Solarkraft setzen. «Jede Anlage, die gebaut wird, leistet einen Beitrag», sagte er.

Zur Story