Kim verrät, wem die neuesten Raketentests gegolten haben – wenn das nur gut kommt ...
Nordkorea hat seinen jüngsten Raketentest als Übung für einen Angriff auf die US-Streitkräfte bezeichnet. Potenzielles Ziel seien die Stützpunkte der US-Armee in Japan, meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag.
Staatschef Kim Jong Un habe den Abschuss der Raketen persönlich überwacht, hiess es weiter. Nordkorea hatte vier Raketen ins Japanische Meer abgefeuert und damit erneut seine Nachbarländer und die USA provoziert.
Nach Angaben aus Tokio gingen drei Geschosse in der japanischen 200-Meilen-Zone nieder. Japans Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer «neuen Stufe der Bedrohung». Auch die USA und die UNO verurteilten den Raketentest.
USA lässt Raketenabwehrsystem installieren
Die US-Armee hat als Reaktion auf den nordkoreanischen Raketentest mit der Stationierung eines Raketenabwehrsystems in Südkorea begonnen.
Der jüngste nordkoreanische Raketentest sei ein Beweis dafür, dass es nötig sei, Thaad-Systeme nach Südkorea zu bringen, sagte Harry Harris, Kommandant der US-Truppen im Pazifik, am Dienstag. Einem Bericht der südkoreanischen Agentur Yonhap zufolge sind zwei Abschussrampen im Land angekommen.
«Allen malaysischen Staatsbürgern in der DPRK ist es vorübergehend untersagt, das Land zu verlassen, bis der Vorfall, der sich in Malaysia ereignet hat, ordnungsgemäss geklärt ist», hiess es in einer von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Mitteilung des Aussenministeriums in Pjöngjang.
Die Regierung Kuala Lumpur reagierte auf die Massnahme mit einem Ausreiseverbot für nordkoreanische Diplomaten. «Keinem Beamten oder Angestellten der Botschaft der DPRK ist es erlaubt, das Land zu verlassen», erklärte das malaysische Innenministerium. (sda/afp)
Wie reagiert Trump?
Der neue US-Präsident Donald Trump hat bereits mehrfach durchsickern lassen, dass er die Akte Nordkorea mit harter Hand führen wird. Nordkorea sei in den Augen Trumps momentan die grösste Bedrohung für die Sicherheit der USA, berichtete «CNN» kürzlich unter Berufung einer gut informierten Quelle. «Ist Kim verrückt oder ein kluger Stratege?», sei die Frage, die sich der US-Präsident momentan stelle.
Ähnlich sah auch Barack Obama die Bedrohungslage. Bei der Amstübergabe soll er Trump gesagt haben, dass Nordkorea die unmittelbar grösste Gefahr für die USA darstelle.
Der Konflikt mit Nordkorea dürfte auf internationaler Ebene zur ersten grossen Bewährungsprobe für den neuen US-Präsidenten werden. Bereits mehrfach stichelte der Präsident in der Causa Nordkorea gegen dessen Nachbarn China. Die Angelegenheit birgt mächtig Zündstoff.
China has been taking out massive amounts of money & wealth from the U.S. in totally one-sided trade, but won't help with North Korea. Nice!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 2. Januar 2017
Telefonat mit Abe
Als Reaktion zu den jüngsten Provokationen Pjöngjangs telefonierte der US-Präsident am Montag mit Japans Premierminister Shinzo Abe.
Abe sagte nach dem Gespräch, Japan und die USA seien sich einig, dass die nordkoreanischen Raketenabschüsse eine «klare Verletzung der Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und eine deutliche Herausforderung der regionalen und internationalen Gemeinschaft darstellen». Der US-Präsident haben Japan die «hundertprozentige» Unterstützung der USA zugesichert, sagte Abe.
Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates
Die USA und Japan beantragten eine Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrats, die voraussichtlich am Mittwoch stattfinden soll. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat derweil den jüngsten Raketentest Nordkoreas verurteilt.
Nordkorea hatte im vergangenen Jahr zwei Atomwaffentests und eine Reihe von Raketentests vorgenommen. Das isolierte kommunistische Land verstiess damit gegen mehrere Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats. Seit dem ersten Atomwaffentest Nordkoreas im Jahr 2006 belegte der Sicherheitsrat das Land in sechs Runden mit Sanktionen.(cma/sda/afp)