Wegen der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi haben die USA Einreisesperren gegen 16 Bürger des Königreiches verhängt. Das gab US-Aussenminister Mike Pompeo am Montag bekannt. Grund sei ihre «Rolle» bei der Ermordung des Regierungskritikers.
Khashoggi war am 2. Oktober im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul ermordet worden. Erst nach wochenlangen Dementis gab Riad unter internationalem Druck zu, dass der im US-Exil lebende Regierungskritiker von saudiarabischen Agenten getötet wurde. Die Führung des Königreichs spricht aber von einem aus dem Ruder gelaufenen Einsatz zur Festnahme des Journalisten. International stösst diese Version aus viel Skepsis.
Viele Fragen in dem Fall sind weiter ungeklärt, etwa die Rolle von Saudi-Arabiens mächtigem Kronprinzen Mohammed bin Salman. Der US-Senat machte den Thronfolger auf Grundlage von Geheimdiensterkenntnissen für Khashoggis Tod verantwortlich. US-Präsident Donald Trump weigert sich dagegen, öffentlich Stellung gegen den wichtigen Verbündeten zu beziehen.
Bereits im Oktober erklärten die USA, 21 mutmasslich an dem Verbrechen beteiligte Verdächtige aus Saudi-Arabien mit Einreisesperren belegt und womöglich bereits erteilte Visa entzogen zu haben. Das Vermögen von 17 Saudi-Arabern in den USA wurde eingefroren. (sda/afp)