Die islamischen Staaten haben bei ihrem Gipfeltreffen in Mekka die Israel-Politik der US-Regierung kritisiert. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung.
Die OIC rief zudem zu einem Boykott aller Länder auf, die diesem Beispiel der USA folgen.
Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich - Israel die gesamte Stadt; die Palästinenser den Ostteil Jerusalems. Wegen des ungeklärten Status der Stadt war es jahrzehntelang diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedeln.
Trump erkannte jedoch Ende 2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels an und ordnete den Umzug der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem an, der schliesslich im Mai 2018 unter heftigem Protest der Palästinenser vollzogenen wurde. Auch Guatemala verlegte anschliessend seine Botschaft nach Jerusalem. Andere Länder wie Brasilien, Tschechien und Rumänien erwägen dies ebenfalls.
Die Konferenz der 57 OIC-Staaten ist das dritte und letzte Gipfeltreffen in Mekka in dieser Woche. Die Staaten der Arabischen Liga und des Golfkooperationsrats waren dort am Donnerstagabend auf Initiative Saudi-Arabiens zusammengekommen, um über die aktuellen Spannungen mit dem Iran zu diskutieren.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan blieb dem Gipfel der OIC in Mekka fern und liess sich durch Aussenminister Mevlüt Cavusoglu vertreten, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Die Beziehungen zwischen Ankara und Riad sind seit der Ermordung des saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi im Konsulat seines Landes in Istanbul angespannt. (sda/afp)