Einer der schwersten Winterstürme der letzten Jahre hat am Freitagabend (Ortszeit) den Osten der USA heimgesucht. Medienberichten zufolge kamen bis zum späten Abend acht Menschen durch den heftigen Wintereinbruch ums Leben. Tausende Flüge wurden gestrichen.
Airlines strichen am Freitag und Samstag laut dem Datenanbieter FlightAware.com im ganzen Land mehr als 7100 Flüge. Allein am Freitag verspäteten sich zudem 7000 Maschinen. Auch die Fluggesellschaft Swiss strich alle Flüge von Samstag nach New York.
Die Behörden befürchten bis zu 60 Zentimeter Neuschnee und riefen Millionen Menschen auf, sich in Sicherheit zu bringen. «Schwerer Schneefall, zunehmender Wind, Gefahr von Blitzeinschlägen», twitterte der Wetterdienst NWS und warnte vor «einer Bedrohung für Leben und Besitztümer».
Major #WinterStorm forecast for eastern US beginning Friday into weekend: https://t.co/pQPRvWf2aW pic.twitter.com/5zesEhM86o
— NWS (@NWS) 22. Januar 2016
Für mehr als 85 Millionen Menschen – rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung – in mindestens 20 Bundesstaaten galten Wetterwarnungen. In New Jersey und der Stadt New York wurden Schutzmassnahmen gegen mögliche Überschwemmungen getroffen.
Rund um Washington werde es auf dem erwarteten Höhepunkt des Blizzards in der Nacht zum Samstag nur «äusserst begrenzt, wenn nicht unmöglich sein», sich per Auto fortzubewegen, warnte NWS. Wintersturm «Jonas» könnte in der Hauptstadt einen Schneerekord aus dem Jahr 1922 brechen.
Die Schulen dort blieben schon am Freitag geschlossen, der Verkehr von Bussen und U-Bahnen wurde für das gesamte Wochenende eingestellt. Die Bewohner bereiteten sich mit Hamsterkäufen vor.
US-Präsident Barack Obama hat für die kommenden Tage keine Reisen geplant. «Meine Vermutung ist, dass er angenehm warm im Weissen Haus bleiben wird», sagte sein Sprecher Josh Earnest.
We’re watching #Blizzard2016 from space. Here's a new satellite view from 2:35am ET today: https://t.co/6YTbRO5KiS pic.twitter.com/R8n3OemO3r
— NASA (@NASA) 22. Januar 2016
Bisher war der Winter an der US-Ostküste ungewöhnlich warm: Noch an Weihnachten genossen die Menschen in Washington oder New York in T-Shirts und in Strassencafés die Wintersonne.
Die südlichen Staaten Arkansas, Tennessee, Kentucky, North Carolina, West Virginia und Virginia ächzten ebenfalls unter dem Schnee. «Wir haben sehr viele Unfälle», sagte der Gouverneur von North Carolina, Pat McCrory.
In dem US-Staat kamen den Medienberichten zufolge zwei Menschen bei wetterbedingten Unfällen ums Leben. Laut CNN waren im Südosten insgesamt 133'000 Menschen ohne Strom. (lhr/sda/afp/dpa)