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Trump-Berater Waltz gibt Bildung von Chatgruppe zu: «Es ist peinlich»

Trump-Berater Waltz gibt Bildung von Chatgruppe zu: «Es ist peinlich, ja» – nun hilft Musk

26.03.2025, 04:5226.03.2025, 07:03
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Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Mike Waltz, hat die volle Verantwortung dafür übernommen, dass ein Journalist in einen geheimen Gruppenchat von Regierungsmitarbeitern geraten ist.

Er selbst habe die Gruppe gebildet, sagte Waltz dem Nachrichtensender Foxnews. Das sei peinlich. Wie die Nummer des Journalisten in sein Handy und dieser dann in die Gruppe gekommen sei, wisse er aber nicht, sagte Waltz. Vielleicht sei ein Kontakt in seinem Adressbuch im Handy mit einer anderen Nummer abgespeichert gewesen.

Chatgruppen-Fail: Trump-Berater Mike Waltz erklärt sich

Video: twitter/Fox News

Er habe den Chefredakteur des Magazins «The Atlantic», Jeffrey Goldberg, den er einen Trump-Hasser, Abschaum und Verlierer nannte, nie getroffen oder eine Textnachricht geschickt, sagte Waltz.

Goldberg wurde in den Gruppenchat mehrerer Minister und ranghoher Regierungsmitglieder auf der Messenger-App Signal eingeladen und konnte dort Pläne über einen militärischen Schlag der USA gegen die Huthi-Miliz im Jemen live mitlesen.

Waltz erklärte, er habe in der Zwischenzeit mit dem Tech-Milliardär und Trump-Vertrauten Elon Musk gesprochen. Die besten Techniker würden der Sache jetzt auf den Grund gehen. Der Sicherheitsberater machte auch klar, dass er nicht wolle, dass Goldberg den gesamten Verlauf des Chats über die App Signal veröffentliche. Dieser hatte bisher nur Auszüge veröffentlicht.

Elon Musk attends a cabinet meeting at the White House in Washington, Monday, March 24, 2025. (Pool via AP)
Trump Cabinet
Elon Musk hilft, die Chatgruppen-Affäre aufzuklären.Bild: keystone

Trump distanziert sich

US-Präsident Donald Trump distanziert sich von der drastischen Sicherheitspanne seiner Regierung mit einem Geheimchat. «Ich war nicht involviert», sagte er dem rechten Sender Newsmax. Zugleich zeigte er sich zufrieden mit den bisherigen Erklärungen seiner Kabinettsmitglieder zu dem Vorgang. Er fühle sich wohl mit dem, was er gehört habe.

Trump sagte auch, in dem Gruppenchat über den bevorstehenden Militäreinsatz, in den der Journalist aus ungeklärten Gründen geraten sei, seien keine Geheiminformationen ausgetauscht worden, soweit er es verstanden habe. Er betonte aber, er wisse auch nur das, was ihm gesagt worden sei.

White House national security adviser Mike Waltz listens as President Donald Trump speaks in the Oval Office of the White House in Washington, Friday, March 7, 2025. (Pool via AP)
Trump
Donald Trump nahm seinen Sicherheitsberater Mike Waltz in Schutz.Bild: keystone

Zuvor hatte Trump Waltz im Weissen Haus in Schutz genommen und gesagt: «Er ist ein sehr guter Mann, und er wird weiterhin gute Arbeit leisten.»

Dass ranghohe Regierungsmitglieder überhaupt sensible Informationen über die kommerzielle App Signal austauschen, löste Empörung aus. Dass dort Details über einen bevorstehenden Militärschlag erörtert wurden und versehentlich ein Journalist mit in die Gruppe aufgenommen wurde, sorgt für Fassungslosigkeit. Der Fehltritt schlägt hohe Wellen und machte über die USA hinaus Schlagzeilen. Mehrere Demokraten fordern personelle Konsequenzen. (rst/sda/dpa)

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quelle: keystone / evan vucci
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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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King33
26.03.2025 06:11registriert April 2017
Da sind natürlich schon Musks "beste Techniker" notwendig, damit man dieser Niete erklären kann, wie Signal funktioniert. Das hinzufügen bzw. nicht-hinzufügen einer Person ist ein unheimlich komplexer Vorgang. Ich hoffe inständig, dass ihn der Tech-Milliardär bei diesem Unterfangen tatkräftig unterstützen kann.
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banda69
26.03.2025 06:15registriert Januar 2020
Die wichtigste Erkenntnis daraus ist, dass die Trump-Bande Europa nicht wohlgesinnt ist und die Russen mit Samthandschuhen anfasst.

Keine neue Erkenntnis ist die, dass Rechtspopulisten inkompetent und brandgefährlich sind und keine Fehler zugeben können und ihre Kontrahenden aufs übelste diskreditieren und angreifen.
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wasihrnichtsagt
26.03.2025 06:21registriert April 2018
Denkt an den Eisberg. Das was wir täglich lesen ist nur die Spitze! Da läuft so viel falsch über dem Teich. Mein Bekannter aus Chicago meinte noch vor den Wahlen, sie hätten Angst vor einem Bürgerkrieg. Die Polarisation ist extrem, und was früher einzeln ein riesen Skandal gewesen wäre, ist heute Alltag.
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