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US-Senator warnt vor Krawallen im Fall einer Anklage gegen Trump

US-Senator warnt vor Krawallen im Fall einer Anklage gegen Trump

29.08.2022, 21:05
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Das Weisse Haus ist nach eigenen Angaben nicht in die Auswertung der geheimen Dokumente eingebunden, die der frühere US-Präsident Donald Trump nach dem Ende seiner Amtszeit in sein privates Anwesen mitgenommen hat. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Montag: «Das Weisse Haus ist nicht an der Schadensbewertung beteiligt.» Dies geschehe durch die Geheimdienste. Kirby betonte zugleich, die Überprüfung durch den Geheimdienstapparat sei ein «angemessenes» Vorgehen.

US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines hatte in einem Schreiben an hochrangige Kongressmitglieder angekündigt, zu untersuchen, ob aus der Aufbewahrung von Verschlusssachen in Trumps Villa Mar-a-Lago in Florida Risiken für die nationale Sicherheit entstanden sind

FILE - Former President Donald Trump speaks at a rally Friday, Aug. 5, 2022, in Waukesha, Wis. Fourteen of the 15 boxes recovered from former President Donald Trump's Florida estate earlier this  ...
Trump könnte gegen das Gesetz verstossen haben. Dies wird nun untersucht.Bild: keystone

Warnung vor Krawallen

Der prominente republikanische US-Senator Lindsey Graham hat vor Ausschreitungen gewarnt, falls Ex-US-Präsident Donald Trump wegen seines Umgangs mit Regierungsdokumenten angeklagt würde. «Wenn sie versuchen, Präsident Trump wegen des falschen Umgangs mit geheimen Informationen zu belangen (...), dann wird es buchstäblich zu Krawallen auf den Strassen kommen», sagte Graham am Sonntagabend (Ortszeit) in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News. «Ich mache mir Sorgen um unser Land.»

Graham, der in Trumps Amtszeit als enger Vertrauter des Präsidenten galt, beklagte, an seinen Parteikollegen würden strengere Massstäbe angelegt als an andere. Der Senator verwies unter anderem auf die Affäre um E-Mails der früheren demokratischen US-Aussenministerin Hillary Clinton und sprach von einer «Doppelmoral».

Clinton hatte in ihrer Zeit als Aussenministerin bis 2013 offizielle E-Mails über einen privaten und nicht gesicherten Server verschickt. Das FBI ermittelte deswegen, kam aber im Sommer 2016 - mitten im Präsidentschaftswahlkampf, in dem Clinton gegen Trump antrat - zu dem Schluss, dass die Demokratin sich nicht strafbar gemacht hatte.

Die Bundespolizei FBI hatte am 8. August Trumps Anwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida durchsucht und unter anderem mehrere vertrauliche und teils streng geheime Dokumente beschlagnahmt. Hintergrund ist der Umgang des Republikaners mit offiziellen Unterlagen aus seiner Amtszeit als Präsident. Da Trump Papiere, für die wegen ihres sensiblen Inhalts zum Teil strenge Schutzvorkehrungen vorgeschrieben sind, in seinem privaten Anwesen aufbewahrte, könnte er gegen das Gesetz verstossen haben. Dies wird nun untersucht.

(yam/sda/dpa)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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manuel0263
29.08.2022 22:24registriert Februar 2017
Geschätzte Community, ich würde gern wissen, was Ihr bei den Worten des republikanischen Senators empfindet. Für mich ist das zwischen den Zeilen praktisch ein Aufruf zum Aufstand...schon wieder.
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RealAnd1
29.08.2022 22:19registriert März 2021
Ein Verbrecher sollte nicht verhaftet und angeklagt werden, weil man angst vor Krawallen hat? Dann gute Nacht Demokratie!
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YvesM
29.08.2022 22:31registriert Januar 2016
Schon alleine diese Drohung macht eine Klage unbedingt notwendig, wenn die Beweise gegeben sind. Ansonsten können die Reps nach belieben mit Krawallen drohen, wenn ihnen etwas nicht passt.
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