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Baltimore: Das passierte kurz vor dem Einsturz der Brücke

A container ship rests against wreckage of the Francis Scott Key Bridge on Tuesday, March 26, 2024, as seen from Pasadena, Md. The ship rammed into the major bridge in Baltimore early Tuesday, causing ...
Bild: keystone

Das passierte kurz vor dem Einsturz der Baltimore-Brücke

Aufnahmen von Überwachungsvideos sowie Schiffsverfolgungsdaten zeigen, was mit dem Schiff passiert ist, Minuten bevor es auf die Baltimore-Brücke trifft und sie zum einstürzen bringt.
26.03.2024, 16:3126.03.2024, 16:31
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Das unter der Flagge Singapurs fahrende Containerschiff verliess den Hafen von Baltimore gegen 12:45 Uhr Ortszeit. Ziel des Schiffes war Colombo in Sri Lanka. Doch innerhalb von knapp über vier Minuten änderte das Schiff seinen Kurs und verlor an Fahrt. Dabei fing es an zu rauchen und rammte schliesslich die Baltimore-Brücke.

Als sich das Schiff um 1:24 Ortszeit der Brücke nähert, gehen die Lichter an Bord für etwa eine Minute aus.

Ungefähr zur selben Zeit zeigen auch Schiffsverfolgungsdaten auf MarineTraffic, dass das Schiff seinen Kurs ändert, als es sich der Brücke nähert. Es scheint, als würde es seinen Antrieb verlieren.

Die höchste registrierte Geschwindigkeit zwischen dem Hafen und der Brücke beträgt 8,7 Knoten. Etwa einen Kilometer vor der Brücke beginnt die Geschwindigkeit zu sinken. Die letzte registrierte Geschwindigkeit – ungefähr 100 bis 200 Meter vor der Brücke – beträgt 7,6 Knoten.

Eine Minute nachdem es auf dem Schiff dunkel wurde, beginnt es schwarzen Rauch zu produzieren. Zwei Minuten vor dem Aufprall gehen die Lichter zum zweiten Mal aus.

Den Zeitangaben der Überwachungskameras zufolge trifft das Schiff um 1:28 Uhr auf die Brücke. Nur vier Sekunden später stürzt die Brücke ein.

Diese Beweise stimmen mit einem Bericht von ABC News in den USA überein, demzufolge die Besatzung den Behörden nach Verlassen des Hafens mitteilte, dass sie die Kontrolle verloren haben.

Fehler in der Schiffsmaschine wahrscheinlichste Ursache

David McFarlane, Direktor von Maritime Risk and Safety Consultants Ltd, äusserte sich gegenüber Sky News zur möglichen Ursache: «Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist: Gab es einen plötzlichen Fehler in den Schiffsmaschinen oder der Ruderanlage? Die andere Frage ist natürlich: Gab es einen Navigationsfehler?»

Laut ihm sei ein menschliches Versagen unwahrscheinlicher, da so viele Leute im Dienst gewesen wären. Er fügt hinzu, dass es nicht der Fehler einer einzigen Person sein sollte – «denn eine der anderen Personen sollte einspringen und sagen: 'Warte mal...'.»

Den Daten von MarineTraffic zufolge ist der Schlepper Eric Mcallister das erste Schiff, das etwa zehn Minuten nach dem Aufprall eintrifft. Es half dem 300 Meter langen Containerschiff, den Hafen zu verlassen. Ein zweiter Schlepper Bridget Mcallister sowie ein Such- und Rettungsschiff kommen etwa 25 Minuten nach dem Einsturz der Brücke hinzu. Über zehn Boote waren an der Rettung beteiligt.

Flugverfolgungsdaten von Flightradar24 zeigen ausserdem, dass ein Polizeihubschrauber um 2:04 Uhr Ortszeit eintrifft. Ein Hubschrauber der Küstenwache kommt aus Atlantic City und trifft um 4:42 Uhr ein.

Berichten zufolge wurde das Schiff bei dem Vorfall beschädigt – Verletzte gibt es jedoch keine.

(hkl)

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