Der 42-jährige Mikal Mahdi konnte auswählen, auf welche Art und Weise er hingerichtet wird. Wegen mehrerer Morde war er in South Carolina zum Tode verurteilt worden. Er wählte das Erschiessungskommando statt einer tödlichen Injektion. Am 11. April wurde er erschossen. Doch nun wurde bekannt: Keine der drei Kugeln traf wie vorgesehen direkt das Herz. Mahdi wurde drei Minuten nach den Schüssen für tot erklärt.
Ein Autopsiebericht weckt jetzt Zweifel an der Hinrichtungsmethode. In dem Dokument ist von zwei Einschusslöchern an seiner Brust die Rede. Keine traf direkt ins Herz. Stattdessen wurden die Leber und andere Organe getroffen, berichten US-Medien. Pathologen sagten laut einem Bericht des US-Senders NPR, dass der Häftling wahrscheinlich Schmerzen gespürt und gelitten habe, bevor er starb.
«Er starb nicht sofort daran», sagte Dr. Carl Wigren, ein forensischer Pathologe, der die Obduktionsdokumente für NPR überprüft hat. «Ich denke, dass er einige Zeit benötigte, um zu verbluten.»
Am 8. Mai hatten Anwälte von Mahdi das Oberste Gericht in South Carolina darüber informiert, dass die Erschiessung fehlerhaft gewesen sei. «Mahdi erlebte für etwa 30 bis 60 Sekunden nach dem Schuss unerträgliche Schmerzen und Leiden bei Bewusstsein», schrieb laut NPR der Pathologe Jonathan Arden in seiner Analyse der staatlichen Autopsie. Vor drei Jahren hatte das Oberste Gericht des Bundesstaates den Tod durch Erschiessung erlaubt, weil die Richter davon ausgingen, dass der Tod nach 15 Sekunden eintritt.
Im offiziellen Autopsiebericht wird davon ausgegangen, dass zwei Kugeln die gleiche Stelle an der Brust getroffen haben, deswegen seien nicht drei Einschusslöcher vorhanden. Das wird aber von Experten bezweifelt. «Ich denke, die Chancen, dass das passiert ist, ist sehr gering», sagte Dr. Carl Wigren.
Nach Angaben von NPR sei den Anwälten des getöteten Häftlings nur ein Foto des Leichnams übermittelt worden, aber keine Röntgenaufnahmen oder Aufnahmen seiner Organe oder der Bekleidung. Die Frage stelle sich, ob eine der Personen des Erschiessungskommandos nicht gefeuert habe oder den Häftling verfehlte, so die Anwälte. Seitens der Gefängnisbehörde gab es zunächst keine Stellungnahme.
Bei einer Hinrichtung durch Erschiessung sitzt der Verurteilte gefesselt an einem Stuhl. An seiner Brust, dort wo sich das Herz im Körper befindet, wird eine Markierung angebracht. Darauf richten die Schützen ihre Gewehre. David Weiss, einer der Anwälte Mahdis, sagte NPR, die Markierung sei recht weit unten angebracht worden. Sein Mandant habe nach den Schüssen geschrien und dann schwer geatmet und gestöhnt. Er habe nichts davon mitbekommen, dass eine Kugel abgelenkt wurde.
«Sie haben das Herz unseres Mandanten weitgehend verfehlt», sagte Weiss. «Ich hoffe, dass wir einen Weg finden können, um sicherzustellen, dass so etwas niemandem mehr passieren muss.» Sein Mandant habe vorher zugestimmt, dass die Obduktionsergebnisse veröffentlicht werden.
Verwendete Quellen:
Geopolitisch ist sie zudem katastrophal, weil sie der Forderung nach besseren Menschenrechten durch die westlichen Länder jegliche Glaubwürdigkeit nimmt.
Wie könnte man das bloss schaffen....?!?!
Ist auch zu schwer, endlich aus dem Wilden Westen in einen modernen Rechtsstaat zu migrieren.
Ok, zurzeit passiert ja eher sogar ein Rückschritt ins Mittelalter...