International
USA

US-Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe für CEO-Mörder Luigi Mangione

US-Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe für CEO-Mörder Luigi Mangione

01.04.2025, 17:3101.04.2025, 18:37
Mehr «International»

US-Justizministerin Pamela Bondi fordert bei einer Verurteilung die Todesstrafe für Luigi Mangione, der wegen dem Mord an einem Versicherungschef angeklagt ist. Das gab das Justizministerium am Dienstag unter anderem auf Y bekannt.

«Der Mord war ein Akt der politischen Gewalt», teilte Bondi mit. Mangione habe vorsätzlich gehandelt und die Tat geplant.

«Da der Mord in der Öffentlichkeit und in der Nähe von Schaulustigen stattfand, bestand möglicherweise eine grosse Gefahr für den Tod weiterer Personen», so Bondi.

Sie habe den zuständigen Staatsanwalt in dem Bundesverfahren gegen Mangione angewiesen, die Todesstrafe zu fordern.

Tagelange Fahndung nach dem Schützen

Mangione soll den Chef des milliardenschweren US-Krankenversicherers United Healthcare, Brian Thompson, gezielt auf einer Strasse in Manhattan erschossen haben. Versicherungschef Thompson war am Morgen des 4. Dezember nahe dem Times Square aus nächster Nähe niedergeschossen worden und in einem Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Die von Überwachungskameras gefilmte Tat sowie die öffentliche Fahndung machten weltweit Schlagzeilen.

Der Schütze floh zunächst auf einem Fahrrad und verschwand dann. Fünf Tage später wurde er in einem Fast-Food-Lokal in der Stadt Altoona im US-Bundesstaat Pennsylvania erkannt und verhaftet. Der 26-jährige Mangione war dann für seinen Prozess unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen von Pennsylvania nach New York geflogen worden. Nach der Tat hatte es in den USA ungewöhnlich viel Sympathiebekundungen für den mutmasslichen Schützen gegeben. Millionen US-Amerikaner verzweifeln an dem teuren Gesundheitssystem ihres Landes.

Trump ist Befürworter der Todesstrafe

US-Präsident Donald Trump strebt eine verstärkte Anwendung der Todesstrafe bei Bundesverfahren an. Sie ist in den USA weiterhin auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten zulässig, wird jedoch nicht mehr überall vollstreckt. Unter Trumps demokratischem Amtsvorgänger Joe Biden waren Hinrichtungen auf Bundesebene ausgesetzt.

Auch zu Beginn von Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) wurden auf Bundesebene keine Hinrichtungen durchgeführt. Seit 2003 herrschte de facto eine Pause. Kurz vor Ende seiner Amtszeit liess der Republikaner die Vollstreckungen aber wieder aufnehmen und setzte innerhalb weniger Monate 13 Hinrichtungen durch – mehr als jeder US-Präsident seit Jahrzehnten.

Eine knappe Mehrheit der Amerikaner unterstützt nach wie vor die Todesstrafe. Zweifel aufgrund von Justizirrtümern, Diskriminierung und ungleicher Rechtsvertretung lassen die Zustimmung jedoch kontinuierlich schwinden. (sda/dpa/lyn)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
35 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Peter Vogel
01.04.2025 18:46registriert Juni 2020
Ich verstehe das US Justizsystem nicht. Offenbar kann ein Mord auch auf Ebene des Bundesstaates von der Justiz abgehandelt werden. Warum kam es jetzt in diesem spezifischen Fall zu einem Bundesverfahren? Der Staat New York würde ja an sich keine Todesstrafe kennen. Wer entscheidet das?
736
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ius_Aeterna_93
01.04.2025 21:22registriert April 2024
Das Gesundheitssystem in den USA ist verrottet und auch in der Schweiz findet zunehmend eine Verschlechterung statt. Das ist aber kein Grund ein Menschenleben auszulöschen. Tötung aus symbolischen, repräsentativen oder politischen Gründen ist Mord. Es ist und bleibt ein Verbrechen. Ich bin aber auch entschieden gegen die Todesstrafe, sie bringt nicht mehr Sicherheit und nützt der Gesellschaft nichts ausser, dass das Rachegefühl der Betroffenen gestillt wird das aber in den meisten Fällen keine emotionale Linderung bringt.
397
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ehrlich Mühsam
01.04.2025 22:51registriert November 2024
CEO's, welche tausende Menschen auf dem Gewissen haben, indem sie für den eigenen Profit, z.b. die Bezahlung dringend benötigter Medikamente verweigern, werden mit Reichtum und Macht belohnt, während Menschen, die sich gegen dieses System auflehnen (wenn auch mit zumindest fragwürdigen Mitteln), mit Härte bar jeglicher Vernuft bestraft werden, nur um ein Exempel zu statuieren.
Finde den Fehler?!
369
Melden
Zum Kommentar
35
    Keller-Sutter in Tirana: Ukraine ist für Gespräche bereit

    Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hofft auf Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine ist offensichtlich dazu bereit, sich an den Tisch zu setzen, wie sie am Freitag bei ihrer Ankunft an einem europäischen Gipfeltreffen in Tirana sagte.

    Zur Story