Ein ehemaliger britischer Geheimdienst-Mitarbeiter soll während Monaten sensible Informationen zum zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump und dessen Verbindungen zu Russland gesammelt haben. Nun seien Barack Obama und Donald Trump über den Bericht des ehemaligen MI6-Agenten in Kenntnis gesetzt worden, berichten diverse US-Medien am Dienstagabend.
Journalisten und Politiker in Washington wissen schon seit längerem Bescheid über die Existenz dieser Papiere, sind bis dato aber nicht damit an die Öffentlichkeit getreten. Denn es ist nicht sicher, ob die Informationen in den Berichten auch tatsächlich der Wahrheit entsprechen.
Doch die Papiere werden ernst genommen. Am Dienstagabend meldete CNN, dass die vier führenden Köpfe der US-Geheimdienste die Berichte als derart wichtig einstuften, dass sie Barack Obama und Donald Trump eine zweiseitige Zusammenfassung davon zustellten.
Die frühere Arbeit des britischen Agenten werde von US-Geheimdienstmitarbeitern als vertrauenswürdig eingestuft. Die US-Bundespolizei FBI untersuche nun, ob die von dem Ex-Agenten gelieferten Informationen über Trump zuverlässig und korrekt seien.
«Buzzfeed» hat das Dokument öffentlich gemacht, um das es sich handeln soll. Hier kannst du es ansehen.
Aus den Papieren geht hervor, dass Donald Trump seit Jahren eine intensive Beziehung zu Russland pflegt. Auch während des Wahlkampfes sei es zum Austausch zwischen Trumps Team und Moskau gekommen, heisst es.
Zudem ist von mehreren Reisen nach St.Petersburg die Rede, die Trump unternahm, um Immobiliengeschäfte zu machen. Dabei sei es zu grösseren Zahlungen von Bestechungsgeldern gekommen.
Report: Trump allegedly hired prostitutes for a “golden shower” party on Ritz Moscow bed where Obama/Michelle slepthttps://t.co/kkrva34ixT pic.twitter.com/XtQCX0UxQt
— Tom Namako (@TomNamako) 10. Januar 2017
Des weiteren wird Trump vorgeworfen, dass er in St.Petersburg an Sex-Partys teilgenommen habe. Die Zeugen dieser Partys seien mittlerweile aber «ruhig gestellt» worden. Russland habe diese Informationen indes benutzt, um Druck auf Donald Trump auszuüben.
Die Trump-Administration hat bis jetzt offiziell noch keine Stellung zu den Papieren genommen, dieser kürzlich gesendete Tweet dürfte allerdings direkt damit zusammenhängen. «Fake-News, eine totale politische Hexenjagd», schreibt Donald Trump auf Twitter. Der gewählte Präsident wollte am Mittwoch seine erste Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg von Anfang November geben. Seine Beraterin Kellyanne Conway sagte im Sender CNN: «Die Berichte nennen keine Quellen, nichts ist bestätigt.»
FAKE NEWS - A TOTAL POLITICAL WITCH HUNT!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 11. Januar 2017
Auch der zukünftige Vize-Präsident Mike Pence bezeichnet die von «Buzzfeed» veröffentlichten Papiere als «Fake-News».
BuzzFeed Runs ‘Unverifiable’ Trump-Russia Claims #FakeNews https://t.co/CetWx8bsxc via @LifeZette
— Mike Pence (@mike_pence) 11. Januar 2017
Der gewählte Präsident wollte am Mittwoch seine erste Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg von Anfang November geben. Seine Beraterin Kellyanne Conway sagte im Sender CNN: «Die Berichte nennen keine Quellen, nichts ist bestätigt.»
Der Chefredaktor von «Buzzfeed» verteidigte derweil die Publikation der Papiere, auch wenn starke Zweifel an deren Echtheit bestünden. «So sehen wir den Job als Reporter im Jahr 2017.»
Here's the note I sent to @buzzfeednews staff this evening pic.twitter.com/OcAloWzVzb
— Ben Smith (@BuzzFeedBen) 11. Januar 2017
Die US-Geheimdienste werfen Russland vor, sich mit Cyberattacken in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingemischt zu haben, um der Demokratin Hillary Clinton zu schaden und Trump zu begünstigen. Wegen dieser mutmasslichen Einmischung verhängte der scheidende Präsident Barack Obama eine Reihe von Sanktionen gegen Moskau.
Trump dagegen zog die Geheimdiensterkenntnisse über die mutmasslichen russischen Hackerattacken in Zweifel. Er hatte sich im Wahlkampf immer wieder lobend über die Führungsstärke des russischen Staatschefs Wladimir Putin geäussert und will die Beziehungen zu Russland verbessern. Seine milde Haltung gegenüber Moskau hatte in den vergangenen Monaten viele Spekulationen ausgelöst, dass Trump möglicherweise geheimgehaltene Geschäftsinteressen in Russland habe oder dort in einer anderen Weise kompromittiert sein könnte.
Träfen die Vorwürfe zu, dass es Absprachen zwischen der Trump-Kampagne und Russland gegeben habe und die Unabhängigkeit des angehenden Präsidenten dadurch kompromittiert sei, dann wäre dies «schockierend» und «explosiv», sagte der Senator Chris Coons von den Demokraten zu CNN.
Eine Mehrheit der Amerikaner ist nicht damit einverstanden, wie der zukünftige US-Präsident Donald Trump den Übergangsprozess in sein Amt gestaltet. Das geht aus einer Umfrage des Washingtoner Pew Research Centers hervor.
55 Prozent der Befragten kritisieren die Art, wie er seine Pläne zur Zukunft des Landes darstellt. Weiterhin schätzen 58 Prozent Trump Art als zu impulsiv ein, als dass er wichtige Entscheidungen treffen könnte. Zudem ist eine Mehrheit der Amerikaner nicht mit Trumps Verhalten im Umgang mit seiner Steuererklärung einverstanden. Die meisten Befragten sehen ihn in der Verantwortung, diese zu veröffentlichen. Für US-Präsidenten ist dieser Schritt üblich, Trump verweigert ihn bisher.
Ein weiterer Punkt, den ein grosser Teil der Öffentlichkeit kritisiert, ist das Verhältnis des Immobilienmilliardärs Trump zur Wirtschaft: 57 Prozent der Befragten haben Bedenken, wie er sich von seinen Wirtschaftsinteressen als Präsident abgrenzen will und schauen besorgt auf seine Beziehungen zu Organisationen, Unternehmen oder ausländischen Regierungen.
(cma/sda/dpa/afp/reu)
Es ist zu spät
Geheimberichte "vom Hörensagen her"...
Aus der Clapper-Mühle, der schon sagte, Irak besitze Massenvernichtungswaffen und NSA habe nie Amerikaner illegal abgehört...
Hexenjagd halt.