International
USA

Kriminelle Banden: USA kündigen weitere Unterstützung für Haiti an

Kriminelle Banden: USA kündigen weitere Unterstützung für Haiti an

Zur Unterstützung des von Bandenkriminalität erschütterten Karibikstaats Haiti haben die USA neue Massnahmen angekündigt.
13.10.2022, 01:3213.10.2022, 01:32

Wegen der schlechten Sicherheits-, Gesundheits- und Versorgungslage in dem Land werde zusätzliche humanitäre Hilfe und Unterstützung im Sicherheitsbereich bereitgestellt, sagte ein hochrangiger Beamter des US-Aussenministeriums am Mittwoch.

Dabei gehe es etwa um dringend benötigte Güter wie Bleichmittel, Cholera-Kits, Wasserkanister und Treibstoff. Zudem seien Haitianer, die mit der Bandenkriminalität in dem Land in Verbindung stünden und etwa lebensrettende humanitäre Hilfe blockierten, mit US-Einreiseverboten belegt worden.

A man walks past burning tires set up by protesters during a protest demanding the resignation of Prime Minister Ariel Henry in the Delmas area of Port-au-Prince, Haiti, Monday, Oct. 10, 2022. (AP Pho ...
In Haiti grassiert derzeit die Bandenkriminalität.Bild: keystone

Es sei noch «verfrüht» über eine mögliche US-Truppenpräsenz im Land zu diskutieren, hiess es weiter aus dem Ministerium. Jüngst hatte UN-Generalsekretär António Guterres eine internationale Eingreiftruppe in dem Land gefordert. Die Lage sei deshalb so ernst, weil Milizen mittlerweile strategisch wichtige Einrichtungen wie den Hafen der Hauptstadt Port-au-Prince sowie die Treibstoffversorgung kontrollierten.

Dadurch würde die Infrastruktur für die Verteilung von Wasser und Strom so gut wie nicht mehr existieren, die sanitäre Versorgung sei zum Erliegen gekommen sei. Zuvor hatte die Regierung Haitis die UN um Hilfe gebeten.

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Im Juli 2021 wurde Staatspräsident Jovenel Moïse in seiner Residenz unter noch immer ungeklärten Umständen ermordet. Seit mehr als einem Jahr anhaltende Bandenkämpfe im Grossraum von Port-au-Prince haben die ohnehin schwierige Sicherheitslage verschlechtert und die Hauptstadt teilweise gelähmt. Immer wieder blockieren Banditen den Zugang zum Varreu-Hafen in Port-au-Prince, was zu Treibstoffknappheit führt.

Hinzu kamen in den vergangenen Wochen Proteste und Plünderungen, nachdem die seit mehr als einem Jahr amtierende Regierung von Interimspremierminister Ariel Henry eine deutliche Erhöhung der Kraftstoffpreise angekündigt hatte. Erstmals nach drei Jahren kam es zudem in den vergangenen Tagen wieder zu einem Cholera-Ausbruch. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
«Tödlichster Hurrikan von Florida» – Sturm «Ian» hinterlässt Verwüstung
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Kriege, Kriege, Kriege: Europas Rüstungsindustrie legt massiv zu – nur ein Land stürzt ab
Angesichts zahlreicher Kriege und Konflikte in der Welt hat die internationale Rüstungsindustrie einen neuen Umsatzrekord verzeichnet.
Die 100 grössten Waffenproduzenten der Erde haben ihre Einnahmen aus dem Verkauf von Rüstungsgütern und Militärdienstleistungen im Jahr 2024 um währungsbereinigte 5,9 Prozent gesteigert. Das teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in einem neuen Bericht mit. Sie erreichten zusammen einen Umsatz von rund 679 Milliarden US-Dollar - der höchste je verzeichnete Wert.
Zur Story